Begarden
Auch Matemans (= Genossen), Lollarden, Zellenbrüder oder Celliten genannt, sind das Gefolge der Armutsbewegung des Hochmittelalters.Im frühen 13. Jahrhundert tauchen sie in den Niederlanden auf, später im Rheinland und an allen anderen Orten.
Sie bilden, in Zahl und Bedeutung geringer, das männliche Gegenstück der Beginen.
Sie sind in ihrer Bedeutung irgendwo zwischen dem Ordensstand und dem Laienstand angesiedelt. Sie wollten ohne Klostergelübde ein einfaches Leben nach dem Evangelium führen, lebten meist von Weberei und anderer Handarbeit und widmeten sich der Krankenpflege und der Totenbestattung.
Bald gerieten sie unter Häresieverdacht und wurden ab dem Konzil von Vienne von 1311 unterdrückt, fanden aber auch Fürsprecher.
Von der Inquisition schließlich gejagt, schlossen sich Überlebende im 15. Jahrhundert den Augustinern oder dem dritten Orden der Franziskaner, den Terziaren an. Die Gemeinschaft der Begarden erlosch noch im Mittelalter. Aus ihnen ging der Orden der Alexianer hervor.