Baureihe VT 11.5
Die Baureihe VT 11.5 (später auch Baureihe 601 und 602) ist ein Diesel-Triebzug der Deutschen Bundesbahn (DB). Er ist eine epochale Entwicklung auf dem Gebiet des deutschen Schienenfahrzeugbaus der 1950er Jahre und war der Paradezug der Deutschen Bundesbahn.
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Für den internationalen TEE-Verkehr mit einem erhöhten Komfort wurden die Dieseltriebzüge VT 11.5 in Deutschland entwickelt. Insgesamt sind 19 Maschinenwagen von MAN, 23 Abteilwagen und 8 Großraumwagen von Linke-Hofmann-Busch sowie 8 Speisewagen und 9 Küchenwagen von der Waggonfabrik Wegmann im Jahre 1957 geliefert worden. Damit wurden planmäßig siebenteilige (zehnteilig war maximal möglich) Dieseltriebzüge mit 122 Sitzplätzen, sowie 46 Plätzen im Speisabteil, gebildet, welche 130 m lang waren und eine Gesamtmasse von 230 t besaßen. Diese Züge bestanden aus je einem Maschinenwagen an den Zugenden, zwei Abteilwagen, einem Großraumwagen, einem Speisewagen mit Bar und Fahrgastraum sowie einem Küchenwagen mit Speiseraum.
Die Baureihe VT11.5 (auch Baureihe 601 bzw. Baureihe 901 für die Mittelwagen) wurden ab 1957 zuerst im TEE-Verkehr eingesetzt. Damit wurden anfangs täglich 5 Triebzüge benötigt und folgende internationale Verbindungen gefahren:
Geschichte
Das ständig zunehmende elektrifizierte Streckenetz sowie die beschränkte Kapazität der Dieseltriebzüge führte Mitte der sechziger Jahre immer mehr zu einer Umstellung der internationalen TEE-Kurse auf lokbespannte Züge, wie beim TEE 77/78 Helvetia. Dafür gab es 1965 neue Verbindungen:
- TEE 155/190 "Parsifal" Hamburg Altona – Paris Nord
- TEE 25/26 "Diamant" Dortmund - Antwerpen
- TEE 19/20 "Saphir" Frankfurt/M - Oostende
- Ft 38/37 "Hans Sachs" Dortmund - München
- Ft 140/141 "Sachsenroß" Frankfurt - Köln
- Ft 117/120 IC "Prinzregent" Frankfurt/M - München
- Ft 170/171 IC "Mercator" Bremen - Stuttgart
- TEE 17/18 "Mediolanum" München – Mailand.
Nach einem Umbau erfolgte ab 1980 der Einsatz der Baureihe 601/901, der jetzt planmäßigen zehnteiligen Triebzüge mit 300 Sitzplätzen, im Touristiksonderverkehr als Alpen-See-Express. Ausgehend von Hamburg und Dortmund verkehrten die Touristikzüge teilweise zusammengekuppelt zu zwanzigteiligen Einheiten, im Turnusverkehr nach Berchtesgaden , Grafenau/Bodenmais, Seebrugg/Lindau, Oberstdorf/Seefeld, Innsbruck/Zell am See] und Salzburg/Berchtesgaden. Dieser Planeinsatz dauerte bis 1988. Ab 1987 wurde die gesamte Baureihe 601/901 (bis auf 601 002 und 901 403, wurden verschrottet) nach Italien verkauft.
1990 wurde eine zehnteilige Einheit von Italien nach Deutschland ausgeliehen und vom 27. Juli 1990 bis zum 29. September 1990, als Intercity Max Liebermann zwischen Hamburg und Berlin eingesetzt.
Die drei Triebköpfe VT 11.5008 (601 008), 014 und 019 sowie neun Mittelwagen wurden 2004 von dem DB Museum aufgearbeitet, um als 10-teiliger Zug wieder in den Planeinsatz bei Nostalgiereisen zu kommen. Der Triebkopf 602 003 kann in dem DB Museum besichtigt werden.
Die Baureihe VT11.5 bzw. 601 besaß in jedem Triebkopf einen schnell laufenden Dieselmotor von MTU mit 1100 PS sowie eine hydraulische Kraftübertragung der Firma Voith oder Maybach, die ihr zu einer Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h verhilft. Später wurde diese auf 160 km/h angehoben. Die Bremsen sind Druckluft-Scheibenbremsen ergänzt mit Magnetschienenbremse. Sämtliche Mittelwagen besitzen aus Gründen des Komforts eine eigene Klimaanlage.
Varianten:
Bei 4 Maschinenwagen wurden am Anfang der siebziger Jahre die Fahrdieselmotoren durch Gasturbinen von KHD mit 2200 PS ersetzt und als neue Baureihe 602 bezeichnet.
Technik
Literatur
Weblinks