Basisdemokratie
Die Basisdemokratie ist wohl die älteste Form der Demokratie. Sie kommt ohne Repräsentanten aus. Das bedeutet, alle relevanten Entscheidungen werden von den Betroffenen selbst abgestimmt. Die Basisdemokratie eignet sich besonders gut für triviale Probleme, die auch ohne Fachwissen einfach zu entscheiden sind. Sie wird sehr häufig (zum Teil auch unbewusst) in kleineren Gruppen angewandt, so zum Beispiel, wenn die Mitglieder einer Familie darüber beratschlagen, ob sie lieber ins Schwimmbad gehen oder die Burg besichtigen.Die deutsche Grüne Partei hatte bei ihrer Gründung den Anspruch basisdemokratisch zu sein, wobei sich deutlich auf die Rätedemokratie bezogen wurde. Von einer "Partei neuen Typs" und einer "Anti-Parteien-Partei" war die Rede. Hierbei verband sich eine in der Gründungsphase der Grünen weit verbreitete gesellschaftlich breit verankerte Parteienkritik mit dem Bewusstsein in den neuen sozialen Bewegungen, Parteien alten Typs seien zur Lösung der anstehenden Probleme (Ökologie, Atomare Bedrohung) aufgrund ihrer Struktur nicht fähig. Beabsichtigt war keineswegs, auf politische Repräsentation zu verzichten. Diese wurde jedoch - gegen jedwede Ablösung der Repräsentanten von der Basis gewendet - duch eine Vielzahl von Regularien eingeschränkt, etwa durch zeitliche Begrenzung, Abrufbarkeit, Öffentlichkeit, das Kollegialitätsprinzip und die Möglichkeit von Imperativen der Basis. Jedoch wurden die einer Hierarchisierung entgegenstehenden Eigenheiten der Grünen, wie die Rotation von Posten und Trennung von Amt und Mandat, nach und nach aufgegeben.
Das Internet bietet neue Möglichkeiten praktikbeler Basisdemokratie. Entscheidungen können auch dann schnell getroffen werden, wenn alle Mitglieder beteiligt werden. Chancen führte als erster Verein in Deutschland die e-Basisdemokratie per Satzung ein.
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