Basic English
Basic English ist eine von Charles Kay Ogden 1930 geschaffene Plansprache, die eine vereinfachte Form des Englischen ist, die als Welthilfssprache dienen soll.
Erreicht wird das im wesentlichen durch Verzicht auf Verben, ein Verfahren, das so nur im Englischen funktioniert. Darüber, was überhaupt ein Wort ist, gibt es in der Linguistik ohnehin Streit. Ogden und Richards zählen aber zum Beispiel die Formen I, we und be, am , is, are, were und eine Reihe weiterer als je nur ein Wort. Eine Reihe von Wörtern z.B. die Zahlen, die Namen der Monate u.ä. werden als Sonderwortschatz behandelt und sind in den 850 Wörtern nicht enthalten.
Basic English ist nach Ogden und Richards 1. eine Plansprache, 2. eine Lehrmethode um Englisch zu lernen und 3. ein Mittel des Denkens.
1. Was die Autoren als besonderen Vorteil der Plansprache betrachten, nämlich dass sie Teil einer natürlichen Sprache sei, gereicht ihr in der Kritik zum besonderen Nachteil:
Ogden behielt die sehr unregelmäßige Rechtschreibung des Englischen bei und auch die Aussprache ist genauso wenig normiert, wie das bei den verschiedenen Formen des Englischen der Fall ist.
Heute dient Basic English im Wesentlichen als Einführung ins eigentliche Englisch und verfehlt damit eines der Ziele von Welthilfssprachen, nämlich eine neutralere und einfache Sprachform zur Verständigung aller Menschen zu fördern ohne eine Sprachgemeinschaft ungerechtfertigt zu privilegieren. Kritiker behaupten, Basic English sei nur ein Instrument zur Verschleierung des englischen Sprachimperialismus.
Darüber hinaus besitzt eine Vereinigung zur Unterrichtung des Englischen, der British Council, die Rechte an der Sprache.
George Orwell karikiert in seinem berühmten Sprachessay über Neusprech in seinem Roman 1984 wohl auch Basic English.
2. Als Lehrmethode hat sich Basic English zwar bewährt, aber bereits in den 1940er Jahren wurde ihr amtlich beschieden, dass sie nur eine von vielen Lehrmethoden sei.
Basic English veranlasste Forschungen zur Entwicklung von Grundwortschätzen
auch in anderen Sprachen, z.B. des français fondamental.
Auch für das Englische selbst werden immer wieder Teilsprachen entwickelt, z.B. das in der Wikipedia verwendete Simple English, das eine nicht klar normierte Sprachform ist, die oft mit Basic English verwechselt oder gar gleich gesetzt wird. Simple English verwendet mehr als die 850 Wörter von Basic English, da sich diese geringe Zahl als nicht praktikabel erwiesen habe. Simple English ist eigentlich keine Plansprache, sondern lediglich einfaches Englisch.
Siehe auch: Simple EnglishUrsprung
Ogden entwickelte Basic English zusammen mit I. A. Richards in den zwanziger Jahren, als er den Wortschatz des Englischen analysierte und fand, dass der Wortschatz des Englischen viel einfacher als der des Französischen oder Lateinischen sei. Richards benutzte dann auch Basic English um Englisch zu unterrichten.Struktur
Basic English verfügt nur über 850 Wörter, wobei viele einfache Wörter durch Wendungen, die aus mehreren Wörten gebildet werden, ersetzt werden. Basic English sei, laut Ogden in sieben Wochen erlernbar, während Esperanto in sieben Monaten und eigentliches Englisch in sieben Jahren zu erlernen sei. Laut Ogden könne man mit den 850 Wörten alles, was man in gewöhnlichem Englisch ausdrücken kann, auch in Basic English ausdrücken.Kritik
Ogdens und Richards' Basic English ist in der Folge heftig umstritten gewesen.Nachwirkung
3. Beeindruckend war und ist jedoch der Nachweis, dass Menschen mit erstaunlich wenigen Wörtern das auszudrücken vermögen, was sie denken. Nach Ogden und Richards reichen sogar nur 600 Wörter aus um alles auszudrücken, was man auf Englisch sagen will, jedoch ergibt dies nach ihren eigenen Worten ein Pidgin.