Basel II
Basel II bezeichnet die Gesamtheit der Eigenkapitalvorschriften, die vom "Basler Ausschuss für Bankenaufsicht", in den letzten Jahren vorgeschlagen wurden. In diesem Ausschuss sitzen Vertreter der Regierungen und dem Kreditgewerbe. Nach sechsjährigen Verhandlungen wurden am 27. Juni 2004 Basel II-Regelungen durch die Notenbanken und Aufsichtsbehörden der zehn führenden Industrieländer (G10) verabschiedet. Diese Regelungen sind nicht rechtlich zwingend, sondern stellen Empfehlungen dar, die in nationales Recht umgesetzt werden müssen.Die Regeln sollen (leicht abgeändert) in der Europäischen Union Ende 2006 in Kraft treten. Die Europäische Kommission wird im Sommer eine Richtlinie vorlegen. Im Herbst sollen dann die Beratungen im Ministerrat und im Europäischen Parlament beginnen.
Basel I geht auf Empfehlungen des Basler Ausschusses aus dem Jahre 1988 zurück. Ziel war die Sicherung einer angemessenen Eigenkapitalausstattung der Banken. Diese Eigenkapitalrichtlinien gelten mittlerweile als veraltet, da die Risikoaktiva der Bank einheitlich mit 8% Eigenkapital unterlegt werden. Damit wird dem Zusammenhang, dass bei steigendem Kreditrisiko auch mehr Eigenkapital benötigt wird, keine Rechnung getragen. Auch das individelle Risiko eines Kreditnehmers wird damit nicht berücksichtigt.
Table of contents |
1.1 Mindestkapitalanforderungen
2 Auswirkungen1.2 Bankaufsichtlicher Überprüfungsprozess 1.3 Erweiterte Offenlegung 3 Kritik 4 Weblinks 5 Siehe auch |
Basel II besteht aus drei sich gegenseitig ergänzende Säulen:
Ziel der ersten Säule ist die genauere Berücksichtigung der Risiken einer Bank, bei der Bemessung ihrer Eigenkapitalausstattung. Dazu werden drei Risiken herangezogen:
Die Bankenaufsicht beurteilt und überwacht die Einhaltung der Anforderungen an Methodik und Offenlegung die notwendig sind, damit die Bank interne Ratings verwenden darf.
Ziel der dritten Säule ist die Stärkung der Marktdisziplin, durch erweiterte Offenlegungsvorschriften für Banken. Das bedeutet die Banken müssen bestimmte Informationen in Bezug auf ihre Eigenkapitalstruktur und ihr Risikomanagement veröffentlichen.
Generell gilt das höhere Risiken höhere Zinsen bewirken. Wenn die Bank bei einem schlechten Rating mehr Eigenkapital unterlegen muss, erhöhen sich auch ihre Eigenmittelkosten. Diese erhöhten Kosten werden über höhere Zinsen an den Kreditnehmer weitergegeben. Umgekehrt kann ein Kreditnehmer mit guten Rating davon profitieren, wenn die Bank die niedrigere Eigenkapitalunterlegung mit den Zinsen weitergibt.
Inhalt
Mindestkapitalanforderungen
Bankaufsichtlicher Überprüfungsprozess
Erweiterte Offenlegung
Auswirkungen
Kritik
Weblinks
Siehe auch