Bartolomé de Las Casas
Bartolomé de Las Casas (* 1474 in Sevilla; † 31. Juli 1566 bei Madrid) war ein bekannter Dominikaner-Mönch und Jurist im den spanischen Kolonien in Amerika. Bekannt wurde er durch seinen Einsatz für die Rechte der Indianer.Las Casas kam nach seinem Jurastudium in Salamanca - wo Christoph Kolumbus vor einer Kommission von Gelehrten um 1490 für seine Pläne geworben hatte - 1502 nach Spanisch-Amerika, um das Erbe seines Vaters anzutreten. Dieser war als Söldner auf Kolumbus' erster Fahrt reich geworden. Las Casas behandelte seine Indiosklaven menschlich und kam bald in den Ruf der Heiligkeit.
Er wurde 1510 bald nach Beginn der Dominikaner-Mission in Santo Domingo zum Priester geweiht - als erster in der Neuen Welt. Als 70jähriger wurde er 1544 Bischof von Chiapas und setzte dort die von ihm vorgeschlagenen neuen Schutzgesetze durch. Zwar wurde er deshalb in Madrid verleumdet, behielt aber sein Amt. 1547 kehrte er nach Spanien zurück und lebte bis 1566 im Dominikanerkloster Santa Maria de Atocha in Madrid. Auch in Spanien setzte er sich für die Rechte der Indianer ein.
Las Casas "Bekehrungserlebnis" geschah 1511 auf Kuba. Dort wurde der Indianerhäuptling Hatuey wegen Aufsässigkeit zum Tod verurteilt. Er verweigerte vorher die Taufe, weil Las Casas auf seine Frage meinte, dass es auch im Himmel Weiße gebe. Das machte ihm klar, wie das Walten der Kolonisatoren auf die Einheimischen wirkte.
1520 wurde ihm erlaubt, in Venezuela eine Modellkolonie nach seinen Vorstellungen einzurichten, was aber wegen einer anderen Expedition 1522 scheiterte. Er wirkte nun als Priester in Mexiko, Nicaragua, Peru und Guatemala; 1542 erreichte er in Madrid bei Kaiser Karl V einen gesetzlichen Schutz der Indianer in allen neu eroberten Gebieten.
Als Historiker reüssierte er mit einer dreibändigen Geschichte der Indianer und Berichten über die Kolonisation.
Aufgrund seiner Ideen sehen ihn viele Befreiungstheologen als Vorbild an.