Barnards Pfeilstern
Katalogeinträge |
HIP 87937 TYC 0425-02502-1 |
Position | RA 17h 57m 48,50s Dekl +04° 41' 36,2" |
scheinbare Helligkeit | 9,54m |
absolute Helligkeit | ca. 13M * |
Spektralklasse Leuchtkraftklasse | M4 V |
Abstand vom Sonnensystem | ca. 6 Lichtjahre |
Barnards Pfeilstern (oder Barnards Stern) ist ein Stern im Sternbild Schlangenträger, der die bislang größte bekannte Eigenbewegung von 10,34" pro Jahr aufweist. Das Ausmaß seiner Eigenbewegung wurde 1916 von dem Astronom Edward Emerson Barnard entdeckt.
Mit einer Entfernung von etwa 6 Lichtjahren ist er unter den bekannten Sternen der dem Sonnensystem fünftnäheste. Nur die Sonne und die drei Komponenten des α-Centauri-Systems liegen näher. Der Pfeilstern ist allerdings ein roter Zwerg mit Spektraltyp M4 und scheinbarer Helligkeit 9,61m, so dass er trotz seiner Nähe zu schwach leuchtet, um ohne Teleskop oder starkes Fernglas beobachtet werden zu können. Er liegt nahe des Sterns 66 Oph. Im Jahr 11.800 wird er sich der Sonne bis auf 3,8 Lichtjahre nähern und der nächste Stern sein.
Von 1963 an akzeptierten eine große Zahl von Astronomen für viele Jahre die Behauptung Peter van de Kamps, dass er eine Störung in der Eigenbewegung des Pfeilsterns entdeckt habe, aus der folge, dass der Stern von einem oder mehreren Planeten (Exoplanet) mit einer dem Jupiter vergleichbaren Masse umkreist werde. Nachdem aber in den 1980ern unnabhängige Daten gesammelt wurden, die keine derartigen Störungen aufzeigten, wurde van Kamps Behauptung allgemein als fehlerhaft angesehen.
In dem Zeitraum ihrer Anerkennung trug die Behauptung allerdings zur Berühmtheit des Sterns in der Science-Fiction-Gemeinde bei und ließ ihn als aussichtsreiches Ziel für das Projekt Daedalus, die Planung einer interstellaren Raumsonde, erscheinen.
Siehe auch: astronomische Objekte
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