Banane
Die Banane ist die Frucht der verschiedenen Arten der triploiden Musa-Staude, die in fast allen Tropengegenden beheimatet sind. Wegen ihrer Form wird sie auch Krummfrucht genannt. Eine Pflanze liefert im Jahr etwa 60 kg Früchte, die an einem Fruchtkolben (oft bis zu mehr als 150 Stück) hängen. Die Früchte werden unterschiedlich groß: 5 cm bis 15 cm lang, mehr oder weniger sichelförmig, von gelber grünlicher Farbe (auch ausgereift). Das Fruchtfleisch der Obstbananen, ist mehlig und süß. In den Ursprungsländern ist die grün bis rote Gemüsebanane (auch Koch- oder Mehlbanane) eine bedeutende Nahrungsquelle. Ihr weißlich-gelbes Fruchtfleisch, das im Geschmack mild bis leicht säuerlich ist, ist nicht zum Rohverzehr geeignet. Es wird sowohl gekocht, als auch gebacken oder gegrillt.
Bananen werden für den Export in Plantagen angebaut, die durch die Monokultur so stark mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden, dass manche danach als vergiftetes Land abgesperrt werden müssen. Außerdem benötigt die Pflanze große Mengen an Wasser. Die Bananenstauden wachsen in den Plantagen zwei Jahre.
In dem tropischen Klima, in welchem Bananen wachsen, gibt es natürlich auch viele Insekten. Einige davon stechen in die Schalen der reifenden Bananen und saugen Saft heraus. Wenn es nicht zu viele Einstiche werden, so hat das auf den Geschmack oder die Bekömmlichkeit der Banane keinen Einfluss. Trotzdem haben diese Einstiche Nachteile: Die Banane bekommt später an den Einstichstellen kleine, kreisrunde, braune Punkte. Mit einer größeren Anzahl von Einstichen beschleunigt sich die Reifung der Banane und sie verdirbt danach aber auch schneller. Um die Insekteneinstiche zu vermeiden, wird über die Staude ( bzw. der Fruchtkolben) eine Kunststofftüte gestülpt. Da aber die Tüte nicht 100-prozentig abschließt, finden immer noch einige Insekten den Weg hinein. Deshalb wird die Tüte meist innen mit Pflanzenschutzmitteln besprüht, welches eingedrungene Insekten schnell tötet. In dieser giftigen Umgebung wächst dann die Banane heran. Man kann davon ausgehen, daß Bananen mit glatter, reiner Oberfläche während ihres Wachstums einem starken Chemiebad ausgesetzt waren. Sind auf der Schale kleine, braune, kreisrunde Punkte zu sehen, so hatten einige Insekten noch eine "Chance". Der Einsatz der chemischen Keule war nicht so stark und es sind auch nicht ganz so viele chemische Stoffe in die Banane eingedrungen.
Bananen dürfen nicht am Baum reifen. Ließe man die Früchte zum Reifen an der Pflanze hängen, würden sie aufplatzen und nicht süß, sondern mehlig schmecken. Auch in den Anbauländern der Banane werden die Bananenbüschel von den Einheimischen grün geerntet und an einen schattigen Ort gebracht, um dort langsam auszureifen.
Beim Export werden die Bananen geerntet, innerhalb eines Tages verpackt und auf Kühlschiffe gebracht. Bei einer Temperatur unter 13,2 Grad wird die natürliche Reifung unterbrochen, sodass die grünen Bananen den langen Weg problemlos überstehen. Ist die Temperatur zu hoch, landen die Bananen gelb an und sind unverkäuflich, ebenso bei zu geringer Temperatur unter 12 Grad, bei der die Bananen grau werden und verderben.
Nach Anlandung werden die noch grünen Bananen in eine der vielen Bananenreifereien gebracht. Die Reifung der Bananen erfolgt in Reifekammern bei Temperaturen zwischen 14,4 und 17.7 Grad und dauert 4 - 8 Tage. Damit die Bananen innerhalb einer Kammer alle zu gleicher Zeit reifen, leitet man anfänglich Äthylen ein. Dies ist ein natürliches Gas, das die Früchte selbst während der Reifung produzieren, aber im grünen Zustand noch nicht in der Menge vorkommt, die nötig ist um die Reifung zu aktivieren.
Die Reifung selbst ist ein biochemischer Vorgang, bei dem Stärke Zucker gewandelt wird. In grünen Bananen liegt das Stärke-Zucker-Verhältnis bei 20:1, am Ende der Reifung bei 1:20. Je gelber die Schale, umso größer ist der Zuckeranteil und umso bananiger wird der Geschmack. Wie weit die Reifung fortgeschritten ist, läßt sich somit leicht an der Farbe erkennen. Vollreife Bananen bekommen schwarze Flecken, dagegen kann man grüne Bananen problemlos kaufen und zu Hause ausreifen lassen. Ein beigelegter reifer Apfel oder eine Abdeckung kann den Prozess beschleunigen.
Reife Bananen sind sehr leicht verdaulich und deshalb auch als Krankenkost geeignet. Unreife Bananen enthalten ungekocht dagegen schwer verdauliche Stärke, die erst durch den Reifungsprozess zu Frucht-, Trauben- und Rohrzucker umgewandelt wird.
Siehe auch: Obst, Bananenprinzip, Fairer HandelReifung