Balthazar Johannes Vorster
Balthazar Johannes Vorster (* 13. Dezember 1915 in Jamestown, Südafrika; † 10. September 1983 in Kapstadt) war von 1966 bis 1978 Ministerpräsident und 1978/79 Staatspräsident der Republik Südafrika.
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Balthazar Johannes Vorster |
Der Sohn eines kinderreichen Farmers studierte zunächst Rechtswissenschaften an der Universität Stellenbosch. Nach der dortigen Promotion war er zunächst als Rechtsanwalt tätig. Während des Zweiten Weltkrieges symphatisierte das Mitglied der ultrarechten "Ossawa Brandwag"-Organisation mit den Achsenmächten. Daraufhin internierte man den Gegner des südafrikanischen Kriegseintritts für 17 Monate.
Bereits 1953 nahm Vorster für die National Partei einen Sitz im Parlament ein. 1958-1961 besetzte er das Konglomerat des stellvertretenden Ministers für Erziehung, Wissenschaft und Sozialfürsorge. Danach durfte er mit dem Justizministerium ein regelrechtes Portefeuille einnehmen.
Als am 6. September 1966 ein Weißer den amtierenden Ministerpräsidenten Hendrik Frensch Verwoerd im Parlament ermordete, einigten sich die führenden Mitglieder der NP innerhalb von einer Woche auf Vorster als dessen Nachfolger, sodass dieser am 13. September sein Amt antrat. Zu diesem Zeitpunkt galt er wie sein Vorgänger als unbestrittener Verfechter der Apartheids-Politik.
Jedoch leitete man bereits unter seiner Regierung einen "Dialog" mit den gemäßigten Staaten "Schwarzafrikas" ein, lockerte verschiedene marginale Bestimmungen der Rassentrennung und gewährte den Autonomiebestrebungen in den "Bantu-Heimatländern" bzw. Homelands immer mehr Raum. Außerdem hielt man sich bei Konflikten in den Nachbarstaaten im Vergleich zur Vergangenheit zurück. Mit der Entlassung der Transkei im Oktober 1976 in die Unabhängigkeit wollte Vorster die die Übertragung an die Bantu-Territorien demonstrieren - von den Betroffenen wurde sie nur als "Scheinunabhängigkeit" empfunden.
Nachdem die Sicherheitskräfte die Bantu-Demonstrationen in Soweto und anderen Townships blutig niedergeschlagen hatten, geriet die Regierung Vorsters außenpolitisch unter den Druck der westlichen Staaten, welche eine Aufhebung der Apartheid forderten. Auch unter diesem Eindruck traf die Regierung die Vorbereitung der Unabhängigkeit Namibias.
Im September 1978 trat Vorster aus gesundheitlichen Gründen vom Amt des Ministerpräsidenten zurück, um dennoch einen Monat später das damals noch mehr repräsentative Amt des Staatspräsidenten zu übernehmen. Den Hardlinern innerhalb seiner Partei war er wohl zu "weich" geworden, völlig "kaltstellen" wollten sie den alten "Kampfgefährten" jedoch noch nicht. Doch bereits im Juni 1979 musste Vorster sein Amt räumen, da man ihm vorwarf, während seiner Regierungszeit einen Geheimfond für Auslandspropaganda angelegt zu haben. Im Alter von 66 Jahren starb Vorster als gebrochener Mann.
Literatur
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