Baku
Baku (Aseri Bakı) ist die Hauptstadt Aserbaidschans. Es liegt an der westlichen Küste des Kaspischen Meeresres, am Ufer der Apscheron-Halbinsel. Die Stadt hat 1,2 Millionen Einwohner.Baku wurde im Jahr 885 erstmals schriftlich erwähnt. Archäologen datierten erste Funde einer Siedlung allerdings auf 8000 v. Chr. Der persische Schiwan Schah Ahistan I. machte Baku im 14. Jahrhundert zu seiner Hauptstadt. Es gibt mehere Theorien über die Herkunft des Namens, die populärste ist die Ableitung von bad kube und bedeutet Stadt der Winde. Das Klima ist sonnig und trocken mit gelegentlich aufkommenden orkanartigen Winden.
Baku besteht aus drei Städten: der Altstadt (Azeri ideri shekher), der Gründerzeitstadt und der sowjetischen Stadt.
Die Altstadt liegt im Zentrum Bakus und ist gleichzeitig eine Festung. 2000 wurde das Viertel innerhalb der Festungsmauern zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. Die meisten Mauern und Türme, die nach der russischen Eroberung 1806 verstärkt wurden, stehen seit persischer Zeit. Das Viertel mit einem Labyrinth enger Straßen und alten Häusern ist pittoresk. Weltberühmt sind der Palast der Schirwan Schahs, die Karawansereien, der Jungfrauenturm aus dem 11. Jahrhundert, die Bäder und die Djuma Moschee. Die Altstadt hat dutzende kleiner Moscheen, oft ohne ein Zeichen, das sie von anderen Gebäuden unterscheidet.
Die Gründerzeitstadt im Süden der Altstadt wurde nach dem enormen Ölboom zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet. Ölbarone ließen sich neogotische und Jugendstilpaläste von westeuropäischen Architekten erbauen. In den Anwesen der vorrevolutionären Millionäre sind heute Kunst-, Geschichts- und Literaturmuseen untergebracht.
Das moderne Baku dehnt sich außerhalb der Festungsmauern aus. Seine Straßen und Gebäude klettern die Hügel rund um die Bucht von Baku empor. Baku ist in elf Bezirke und 48 Stadtgemeinden eingeteilt. Dazu zählen Gemeinden auf Inseln und Inseln auf Stützen, die sogenannten Ölfelsen, teilweise 100 Kilometer von Baku entfernt im Kaspischen Meer.
Die Stadt beherbergt mehrere Universitäten, Hochschulen und Theater. Der Märtyrerfriedhof ist dem Andenken jener gewidmet, die ihr Leben im Krieg mit Armenien verloren haben, aber auch jener 137 Menschen, die am 19. und 20. Januar 1990 getötet wurden als sowjetische Panzer die Straßen von Baku einnahmen.
Die Grundlage der Wirtschaft von Baku ist das Erdöl. Die Existenz des Erdöls ist seit dem 8. Jahrhundert bekannt. Im 15. Jahrhundert wurde das Öl für Lampen von Quellen entnommen, die an die Oberfläche traten. 1848 fand in Baku die erste Ölbohrung der Welt statt. Die wirtschaftliche Ausbeutung des Erdöls begann 1872 und zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Ölfelder von Baku die größten der Welt. Sie erbrachten die Hälfte der Welterdölproduktion. Am Ende des 20. Jahrhunderts waren die Ölreserven an Land erschöpft und die Bohrungen wurden in das Meer ausgedehnt. Baku ist eines der bedeutendsten Zentren für die Produktion von Ausrüstungen für die Ölindustrie. Im Zweiten Weltkrieg ging es beim Kampf um Stalingrad um die Kontrolle über die Ölfelder von Baku.