Backsteingotik
Die Backsteingotik ist eine in Norddeutschland, Nordpolen und Nordeuropa verbreitete Bauweise der Gotik. Ihr Kennzeichen ist der Bau von repräsentativen Gebäuden aus Ziegeln (Backsteinen), da bearbeitbare Materialien wie Sandstein oder ähnliches nicht zur Verfügung standen und ihr Transport aus den Steinbrüchen der Gebirge auch zu aufwändig gewesen wäre. Der Formenreichtum der Gotik wurde durch Formsteine erreicht, die in Serienproduktion hergestellt wurden.Außer an Kirchenbauten wurden die Formen der Backsteingotik auch an den gerade im norddeutschen Raum verbreiteten Schauseiten von Rathäusern angewendet.
Der Stil der Backsteingotik verband sich schnell mit dem wirtschaftlichen Aufstieg der Hanse, so dass diese Architektur zum Symbol dieses machtvollen Städtebundes wurde.
Anfang des 20. Jahrhunderts ließ sich die Bewegung des Expressionismus von den alten Backsteinbauwerken inspirieren. Vertreter dieser Richtung sind Fritz Höger (Chilehaus, Hamburg) und Fritz Schumacher.
Bekannte Bauwerke der Backsteingotik sind:
- Lübecker Dom
- Lübecker Marienkirche
- Bremer Dom
- Marktkirche Hannover
- Stralsund, St. Nikolai, St. Jakobi, St. Marien, Rathaus
- Wismar, St. Nikolai
- Rostock, St. Marien, Rathaus
- Königsberger Dom
- Danziger Marienkirche
- Jakobskathedrale von Szczecin (Stettin)
- Schleswiger Dom
- Kirche Sankt Marien aus dem Jahr 1250 in der uckermärkischen Kreisstadt Prenzlau, Brandenburg
- Kloster Lehnin, Brandenburg