Baba Jaga
Baba Jaga (auch Baba Yaga oder Babajaga; Баба Яга) ist eine bekannte Figur aus der slawischen Mythologie.In den Geschichten erscheint sie von Grund auf böse und wird beschrieben als eine magere und häßliche alte Hexe. Sie isst Menschen und dekoriert ihren Gartenzaun mit deren Schädeln. Andererseits ist sie dafür bekannt, dass sie denen hilft, die ihr dienen. Sie wohnt in einer Hütte, die auf Hühnerbeinen steht, und die sich zur Verfolgung ihrer Opfern auch darauf fortbewegen kann. In anderen Geschichten reitet sie auf einem eisernen Ofen, der auf Hühnerbeinen läuft. Sie kann auch in einem Mörser fliegen, den sie mit dem Mörserstößel lenkt und verwischt ihre Spuren mit einem Besen.
Ungeachtet der Unterschiede in den Bildern gleicht die Baba Jaga der europäischen Hexe. Sie kann auch als Repräsentantin des dritten Aspekts, des schwarzen Aspekts der dreiteiligen Göttin verstanden werden. Als solche erinnert sie daran, dass das Leben vergänglich ist und der Mensch sich den Gesetzen der Natur letztendlich fügen muss. Wenn er in seinem Größenwahn versucht, sich dem Willen der Großen Göttin oder der Schicksalsgöttinnen zu widersetzen, holt ihn die Baba Jaga bestimmt eines Tages ein und erinnert ihn an die Macht des Todes, mit dessen Reich sie vertraut ist.
Der russische Komponist Modest Mussorgski hat den Flug der Baba Jaga auf dem Mörser in seinem berühmten Klavier-Stück Bilder einer Ausstellung verewigt. Als Vorlage dienten ihm Bilder des Malers Viktor Hartmann (1834-1873).
Siehe auch: Liste von Göttinnen