Baal (Gott)
Baal (auch Bhaal, Bel, vgl. Marduk) ist ein ursprünglich in Syrien verehrter kanaanäischer Wetter- und Fruchtbarkeitsgott. Er verkörpert Fruchtbarkeit, Sexualität und Leben. Das Wort Baal bedeutet zunächst einfach Herr, Meister, Besitzer, Ehemann, König oder Gott. Baal ist der allgegenwärtige Gott der kanaanäischen Götterwelt, jedoch nicht der Hauptgott (dieser heißt El). In der Bibel wird der Ausdruck Baal synonym als Name für eine Reihe von Lokalgottheiten verwendet; das Wort Baal erscheint jedoch auch öfters in seiner nichtreligiösen Bedeutung. In ägyptischen Quellen wird oft der Donnergott Hadad synonym mit Baal verwendet; Hadad oder Had ist bis hin zu den Hethitern ein sehr bedeutender Gott des Vorderen Orients und des Alten Ägyptens gewesen.Der Name Baal lebt in Balthasar und Hannibal (phönizisch für Baal ist gnädig) fort. Auch das Wort Beelzebub, oder Baal-Sebub/Beelzebul, (Herr der Fliegen) geht auf Baal zurück und stellt im Neuen Testament eine Bezeichnung für den Teufel dar. Das Wort ist jedoch eine Verballhornung. Es ist anzunehmen, dass es eine Verwandtschaft oder gar Identität zu einigen anderen Göttern abendländischer Mythologien gibt - z.B. dem keltischen Bel (siehe das Jahresfest Beltane oder Walpurgis) oder dem nordischen Baldr oder Baldur.
Table of contents |
2 Symbolik und Verehrung 3 Literatur 4 Siehe auch |
Geschichte
Die Ursprünge der Verehrung von Baal gehen möglicherweise auf die einst im Nil-Delta ansässigen Seefahrer der Hyksos sowie deren Niederlassung in Ugarit zurück.
Im Laufe der Zeit verdrängte er den im syrisch-kanaanäischen Raum vorher verbreiteten Fruchtbarkeitsgott Dagan; er heißt daher auch Sohn des Dagan.
Symbolik und Verehrung
Oft erhielt er den Beinamen einer Region: z.B.
Andere Namenszusätze:
In den Kultstätten des Baal wurde Tempelprostitution betrieben. Die Göttin Aschera galt als Gattin des Baal. Siehe auch Astarte. Auch mit den Gottesdiensten dieser Göttinen waren sexuelle Ausschweifungen verbunden.
Symbole des Baal sind ein junger Stier, die Schlange (wie die Schlange sich immer wieder häutet, erneuert sich auch die Natur).
Im Gegensatz zu Jahwe, der ursprünglich ein Gott der Wüste/der Nomaden war, wird Baal v.a. in der Landwirtschaft verehrt. So entwickelt sich Baal zum Gegenpol zu Jahwe. Manchmal scheint aber auch Jahwe selbst als "Baal" (im Sinne von "Meister") angeredet zu werden.
Literatur
Cebulla, Frank: Schlange und Messias und andere mythologisch-kabbalistische Schriften, Hadit Verlag Kahla 2003.
Das Buch enthält zwei umfangreiche Aufsätze zu Baal, die sehr interessante Details, besonders auch ursprachlicher Natur, anführen.Siehe auch
Ugaritische Religion