Böotien
Böotien ist die nach dem Stamm der Boiotoi benannte Landschaft und erstreckt sich über etwa 2.500 km2 in Mittelgriechenland.Böotien grenzt im Westen an Phokis, im Süden an den korinthischen Golf, im Osten an den Kithairon und im Norden an das opuntische Lokris. Der Sund von Euböa bildete lange die natürliche Ostgrenze. Das Gebiet ist im Norden hügelig, im Süden gebirgig, dazwischen liegt ebenes Tiefland. Heutige Hauptorte sind Thiva (Theben) und Lewadia.
Böotien blieb binnenländisches Agrarland, obwohl seine Küstenlinien natürliche Häfen aufwiesen. Älteste Siedlungsspuren finden sich seit der Altsteinzeit rund um den Kopaissee. In mykenischer Zeit waren Theben und Orchomenos die Sitze bedeutender Dynastien.
Älteste stammesgeschichtliche und kultische Beziehungen bestanden mit Thessalien und dem makedonischen Grenzgebirge zu Epairos. Die wichtigsten Heiligtümer Böotiens waren das Poseidon-Heiligtum in Onchestos und die Athena Itonia bei Koroneia. Böotien und sein Städtebund war durch Theben perserfreundlich eingestellt, stand im hellenischen und im Peloponnesischen Krieg auf Seiten Spartas und mußte nur kurzzeitige spartanische und athenische Hegemonie aushalten. Seine Städte waren stets von Theben abhängig, manche wurden vollständig zerstört (Orchomenos).
Theben selbst und Teile Böotiens wurden beim Aufstand gegen Alexander zerstört, später wiedererbaut und in einen makedonischen Bund gepresst.
Siehe auch: Haliartus