Autonomes Jugendzentrum
Unter einem autonomen Jugendzentrum versteht man ein selbstverwaltetes Jugendhaus. Die Freizeitgestaltung wird den Jugendlichen nicht durch Sozialpädagogen abgenommen, sondern die Jugendlichen sind selbst gefordert. Träger sind in der Regel lokale Initiativen oder eingetragene Vereine.Es wird ein Freiraum geschaffen und den Jugendlichen die Möglichkeit geboten, ihre Freizeit selbst zu gestalten und nach ihren Vorstellungen mit Leben zu füllen. Nur wenn sich genügend Jugendliche beteiligen und regelmäßig engagieren, können solche Projekte überleben, da nur Veranstaltungen laufen, wenn sie von den Jugendlichen selbst organisiert worden sind. Dies fördert schon früh das Verantwortungsgefühl der Beteiligten und erzieht zu demokratischem Denken, da alle Entscheidungen gemeinsam von allen sich am Jugendzentrum beteiligenden Jugendlichen gefällt werden müssen. Ziel ist hierbei stets eine Entscheidung im Konsens. Leider trauen nur sehr wenige Kommunen ihren Jugendlichen zu, sich selbst zu verwalten, obwohl dieses Konzept erwiesenermaßen funktionieren kann. (Das Jugendzentrum Dorfen existiert z.B. seit mehr als 30 Jahren erfolgreich).
Autonome Jugendzentren haben immer mit Repressionen durch Staatsapparate zu rechnen, die Erziehung zu basisdemokratischem und hierarchiefreiem Denken ablehnen.
Autonome Jugendzentren stehen allen Jugendlichen offen, die sich ihre Freizeit selbst gestalten wollen. Ihre Freiheit erkaufen sich die Jugendlichen durch den Zwang, ihre Konsummentalität ablegen zu müssen. Es wird nichts mehr geboten, man muss selber etwas bieten, entscheidet aber auch selber darüber, was. Die Besucher kommen aus allen gesellschaftlichen Schichten. Da diese Jugendzentren von den Jugendlichen selbst verwaltet werden, ist jegliches Personal überflüssig. Das gesparte Geld kann sinnvoll für Freizeitgestaltung und angemessene billige Preise verwendet werden. Autonome Jugendzentren entstehen nur, wenn sie von den Jugendlichen mit Nachdruck gefordert werden.