Austauschbau
Der Austauschbau ist ein Konzept der industriellen Produktion, dessen Anfänge im beginnenden 20. Jahrhundert liegen. Ursprünglich aus dem Maschinenbau kommend, bildet es heute die Grundlage für Großserien- und Massenfertigung.Der Grundsatz des Austauschbaus besagt:
Beliebig viele, zu verschiedenen Zeiten, an verschiedenen Orten gefertigte Teile "A" müssen zu beliebig vielen, ebenso gefertigten Teilen "B" ohne Nacharbeit passen.
Austauschbau beruht auf einem System von allgemein verbindlichen, standardisierten Toleranzenen und Passungen. Je nach Funktion werden für die einzelnen Teile bereits bei der Konstruktion die genormten Passungen und die zugehörigen Fertigungstoleranzen festgelegt. Um diese einzuhalten, werden zunehmend präzise Spezialmaschinen und Werkzeuge, die ebenfalls den genannten Toleranzen entsprechen, eingesetzt. Desweiteren ist ein System von Lehren und Messwerkzeugen notwendig. mit denen die Einhaltung der Vorgaben während der Fertigung und danach in der Qualitätskontrolle überprüft werden. Unterstützt wird das Prinzip durch den Einsatz möglichst vieler Normteile, wie Schrauben, Stifte und anderer in Massenfertigung produzierter Elemente schon bei der Konzeption einer Maschine.
Austauschbau ist das Instrument, das Arbeitsteilung und Spezialisierung in der modernen Industrie erst ermöglicht. Ohne dieses Prinzip wäre eine ökonomisch vertretbare Produktion größerer Stückzahlen von komplexen Maschinen, Geräten und Fahrzeugen nicht möglich.