Ausgangsschrift
Eine Ausgangsschrift eine gut lesbare, im Gegensatz zur Druckschrift verbundene Schrift, die zum einfachen Erlernen des Schreibens konzipiert ist, und später vom jeweiligen Schreibenden weiterentwickelt und ausgebaut werden kann. Ausgangsschriften sind Grundlage des Schreibunterrichts an Grundschulen, meist nach erlernen der Druckschrift. Nach Erlernen des Schreibens verliert die Ausgangsschrift meist ihren verbindlchen Charakter.Ausgangsschriften finden in den meisten europäischen Ländern Anwendung so etwa in den Niederlanden und in der Schweiz.
Entwicklung in Deutschland
Die bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts gelehrten Schreibschriften wie die seit etwa 1830 verwendete Kurrentschrift zielten auf eine getreue - gestochene - Wiedergabe der Schriftvorlage ab. Der Aufwand beim Erlernen der Schriften war enorm. Zu Beginn des 20. Jahrunderts begann diesbezüglich ein Umdenken. Der Gedanke, eine Ausgangsschrift zu verwenden, wurde erstmals 1928 mit der Einführung der Sütterlinschrift als allgemeine Schulausgangsschrift in Deutschland umgesetzt. 1941 wird diese zur Deutschen Normalschrift weiterentwickelt.
Die Lateinische Ausgangsschrift wurde vom Iserlohner Schreibkreis entwickelt und 1953 auf Beschluß der Kultusministerkonferenz verbindlich in allen Bundesländern der damaligen Bundesrepublik Deutschland als Schulausgangsschrift eingeführt.
Der Versuch, Schwierigkeiten in der Anwendung der Lateinischen Ausgangsschrift zu beheben, führte in der Bundesrepublik zur Entwicklung der Vereinfachten Ausgangsschrift. Aus gleichem Anlaß wird in der DDR 1986 die Schulausgangsschrift eingeführt.
Heute werden in Deutschland die Lateinische Ausgangsschrift, die Vereinfachte Ausgangsschrift und die Schulausgangsschrift verwendet. Dabei ist es Aufgabe der jeweiligen [[Bundesland|Bundesländer], Regeln zur Verwendung der Schriften zu erlassen wobei eintweder eine Schrift verbindlich vorgeschrieben wird oder mehrere Schriften zur Auswahl stehen.