Aufmerksamkeit
Aufmerksamkeit ist der Zustand konzentrierter Bewusstheit, einhergehend mit der Bereitschaft des zentralen Nervensystems sensitiv zu reagieren.Mit Aufmerksamkeit geht noch keine Verarbeitung einher. Das zu Selektierende zieht die Aufmerksamkeit an sich.
Es ist zu unterscheiden (in der Zeit) nach Sensorik, Kognition und Motorik.
Man unterscheidet sequentielle Aufmerksamkeit von serieller Aufmerksamkeit. Der Wille zur Aufmerksamkeit leitet die Motorik (die Blickbewegungen etc.). Aufmerksamkeit zieht die bevorzugte Verarbeitung eines Gegenstandes, auf Kosten eines Anderen, nach sich.
Michael Tomasello zeigt, dass sich beim Menschen im Alter von etwa neun Monaten der kindliche Geist verändert (Neunmonatsrevolution). Im Verhalten des Kindes zeige sich, dass es sich mit anderen Menschen in einen Raum geteilter Aufmerksamkeit zu stellen beginne und es lerne, die Gegenständen von den Menschen, als wesensgleiche Akteure, mit Zielen und Vorstellungen, zu unterscheiden. Er sieht diese Fähigkeiten als zentralen Beschleunigungsfaktor der Evolution weiterer menschlicher Fähigkeiten.
Nach Johann Friedrich Herbart wird der Zustand der Aufmerksamkeit durch eine größere Stärke der Vorstellungen erreicht. Wilhelm Wundt behauptete, dass eine eigene psychische Funktion, die so genannte Apperzeption, zur Aufmerksamkeit führt. Die Apperzeption besitzt danach eine eigene, von den Intensität der Empfindungen unabhängige, Stärke.
siehe auch Aufmerksamkeit als Wahrnehmung (Philosophie)