Athaulf
Athaulf war König der Westgoten (410-415) und übernahm die Herrschaft über dieses germanische Volk nach dem Tod seines Schwagers Alarich (410), der ohne eigene Erben gestorben war. Aufgrund von Versorgungsschwierigkeiten sah sich Athaulf 412 gezwungen mit seinen Westgoten nach Gallien abzuziehen. Dort heiratete er während einer kurzfristigen Friedensphase Galla Placidia (Januar 414), die Schwester des Kaisers Honorius, der den Westgoten Aquitanien zur Ansiedlung zuwies. Eine neuerliche Hungersnot unter den Westgoten, wozu der römische Kaiser durch eine Blockade von Getreidelieferungen aus Nordafrika selbst beitrug, zwangen Athaulf nach Spanien abzuziehen (415). Er setzte Attalus als Gegenkaiser ein. Im August 415 wurde König Athaulf aus Blutrache ermordet.Athaulf sah sich selbst nicht als Zerstörer sondern als Erneuerer des Römischen Reiches (Romanae restitutionis auctor, siehe Orosius Historium adversum paganos) und war deshalb immer geneigt Frieden mit dem Römischen Reich zu schließen. Die Verhandlungen schlugen jedoch zumeist fehl.
Literatur
Siehe auch: Liste westgotischer Könige