Astrolabium
Ein Astrolabium oder Astrolab ist ein Messgerät zur Winkelmessung am Himmel.Ursprünglich wurde es angeblich von Eratosthenes gegen 250 v. Chr. entwickelt. Die damals als Astrolabien bezeichneten Instrumente werden heute jedoch Armillarsphären oder sphärische Astrolabien genannt. Mit solchen Instrumenten wurden die Sternkataloge des Hipparchos und Ptolemäus erstellt.
Die seit dem Mittelalter allgemein bekannten scheibenförmigen Astrolabien sollen auf Hipparchos zurückgehen und wurden im arabischen Raum weiterentwickelt. Sie erlauben zwar weniger Messungen als die sphärische Form (nur die Höhenmessung von Gestirnen über dem Horizont), sind aber auch als analoges Rechengerät verwendbar. Damit waren sie für praktische Zwecke wie die Ortung bei Expeditionen oder in der Seefahrt wesentlich geeigneter. Die Messung der Kulminationshöhe bekannter Fixsterne ermöglicht die Berechnung der geografischen Breite. Mit Kenntnis der aktuellen Uhrzeit lässt sich darüber hinaus auch die geografische Länge ermitteln.
In der europäischen Schifffahrt wurden Astrolabien hauptsächlich zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert zur Navigation verwendet und sind Vorläufer des Sextanten. Vorher hatte man zur Winkelmessung meist den Jakobsstab verwendet.
Der Name Astrolab dient seit etwa 1930 auch für einige Instrumente der Astrogeodäsie, mit denen präzise Sterndurchgänge in einem konstanten Höhenwinkel von meist 60° gemessen werden. Dieser Winkel wird einerseits durch ein speziell geschliffenes Glasprisma definiert, andererseits durch einen spiegelnden Quecksilberhorizont oder ein Nivelliergerät. Bekannte Bautypen sind das Danjon-Astrolab, das Zirkumzenital und das Ni2-Prismenastrolab von Zeiss. Sie erlauben - je nach Aufwand und Gewicht - die Bestimmung der Lotrichtung mit Genauigkeiten von ±0,01" bis 0,5".