Astralleib
Als Astralleib wird in bestimmten esoterischen Lehren ein angeblich neben dem bekannten materiellen (grobstofflichen) Körper des Menschen existierender feinstofflicher Körper bezeichnet.Dieser Astralleib kann durch begabte Medien gesehen oder mittels Kirlianfotografie sichtbar gemacht werden.
Er hat den Charakter eines Energiemantels, ist unsterblich und kann mittels bestimmter Techniken zum Wohlbefinden des Menschen beeinflusst werden.
siehe auch: Energiekörper, Chakra
Nach der anthroposophischen Lehre ist der Astralleib dem (oben beschriebenen) Lebensleib übergeordnet. Hier wird er als "Bewusstseinsleib" bezeichnet, den nur Menschen und Tiere besitzen und der die Außenwelt wie ein Spiegel in das innere Erleben des jeweiligen Individuums projizierte.
"Alles menschliche Schaffen beruht auf der Tätigkeit im Wachen, so weit das Offenbare in Betracht kommt. Diese Tätigkeit ist aber nur möglich, wenn der Mensch die Erstarkung seiner erschöpften Kräfte sich immer wieder aus dem Schlafe holt. Handeln und Denken schwinden dahin im Schlafe, aller Schmerz, alle Lust versinken für das bewusste Leben. Wie aus verborgenen, geheimnisvollen Brunnen steigen beim Erwachen des Menschen bewusste Kräfte aus der Bewusstseinslosigkeit des Schlafes auf. Es ist dasselbe Bewusstsein, das beim Einschlafen hinuntersinkt in die dunklen Tiefen und das beim Aufwachen wieder aufsteigt. Dasjenige, was das Leben immer wieder aus dem Zustand der Bewusstlosigkeit erweckt, ist im Sinne übersinnlicher Erkenntnis das dritte Glied der menschlichen Wesenheit. Man kann es den Astralleib nennen. Wie der physische Leib nicht durch die in ihm befindlichen mineralischen Stoffe und Kräfte seine Form erhalten kann, sondern wie er, um dieser Erhaltung willen, von dem Ätherleib durchsetzt sein muss, so können die Kräfte des Ätherleibes sich nicht durch sich selbst mit dem Lichte des Bewusstseins durchleuchten. Ein Ätherleib, der bloß sich selbst überlassen wäre, müsste sich fortdauernd in dem Zustande des Schlafes befinden. Man kann auch sagen: er könnte in dem phyischen Leibe nur ein Pflanzensein unterhalten. Ein wachender Ätherleib ist von einem Astralleib durchleuchtet. Für die Sinnesbeobachtung verschwindet die Wirkung des Astralleibes, wenn der Mensch in Schlaf versinkt. Für die übersinnliche Beobachtung bleibt er noch vorhanden; nur erscheint er von dem Ätherleib getrennt oder aus ihm herausgehoben."
aus: Steiner, Rudolf; Die Geheimwissenschaft im Umriss; Philosophisch-Anthroposophischer Verlag am Goetheanum; Dornach (Schweiz); 1930; Seite 26ffAnthroposophische Darstellung