Assassinen
Die Assassinen (auch Haschischin) waren eine militante ismailitische Sekte (Nizaris) im 8 bis ca. 14. Jahrhundert, die eine Verbindung von Religiosität und Freibeuterei an der mittelalterlichen afghanischen Seidenstraße mit der Eigenbezeichnung ad-da'wa al-ğadīda (الدعوة الجديدة, "die neue Lehre") praktizierten.
Der Name Assassine wird zurückgeführt auf das arabische haššāšīn (حشّاشين, Plural von haššāš, "Haschisch-Esser"). Eine andere Bezeichnung speziell des syrischen Zweigs der Sekte ist fidā'ī oder fidāwī.
Vieles des gegenwärtigen westlichen Überlieferung über die Assassinen wird auf die legendären Schilderungen des Marco Polo in Alamut 1273 zurückgeführt. (Die Festung aber wurde vermutlich bereits 1256 durch die Mongolen zerstört.)
Nach der Legende hätte man den Assassinen mittels Drogen die Gewissheit eines Platz im Paradies vermittelt, sofern ihre Morde mit goldenem Dolch erfolgreich verliefen. Im Rausch würden sie rauben plündern, sterben, um im Paradies auferweckt werden. Während der darauf folgenden Überfälle kämpften sie schonungslos im Glauben, ihr Tod würde sie nun zu diesem Paradies zurückbringen. Jedoch scheint der Name Assassine eine polemische Schöpfung der Gegner; es gibt keinen Beweis für einen Drogengebrauch.
Die Überlieferung, die Assassinen hätten Haschisch systematisch benutzt, um militärischen Gehorsam bei den Elitetruppen zu erreichen, führt in Europa zu einer synonymen Übertragung: Mörder, die ihre Tat hinterrücks "wie im Rausch" begehen, werden assassin/a/o genannt.
Hauptsitz der Assassinen in Syrien wurde die Festung Masyaf. Hier residierte seit 1164 Sinan Raschid ad-Din - der Alte vom Berge.
Die meisten Opfer der Assassinen waren sunnitische Muslime, darunter Prominente wie Nizam al-Mulk. Auch Saladin war das Ziel mehrerer erfolgloser Anschläge der Assassinen. Christen blieben bis die Mitte des 12. Jahrhunderts weitgehend verschont, bis auf Konrad von Montferrat, der König von Jerusalem, der möglicherweise auf Veranlassung von Richard Löwenherz ein Opfer der Assassinen wurde.
Die Herrschaft der Assassinen wurde durch die Mongolen beendet, als Alamut 1256 von Hulagu Khan zerstört wurde; In Syrien führte ab etwa 1260 der ägyptische Mamluken-Sultan Baibars einen Feldzug gegen die Assassinen, in dem 1273 schließlich ihre letzte Festung fiel. Einige kleinere Gruppen haben sich bis zur Gegenwart erhalten.
Bis heute bilden die Assasinen die Grundlage zahlreicher Verschwörungstheorien.
Herkunft des Wortes Assassine
Geschichte
Obwohl seit dem 8. Jahrhundert bekannt, wird die Gründung der Assassinen gewöhnlich auf 1092 datiert, mit Hassan i Sabbah, der in einer Gebirgsfestung südlich des kaspischen Meeres bei Alamut residierte. Alamut liegt in der Nähe der iranischen Stadt Qaswin, im Süden von Teheran. Als jemenitischer Emigrant und ein ismailitischer Schiit suchte Hassan mit Hilfe der Assassinen die Macht des abbasidischen Kalifats zu zerstören, indem er seine mächtigsten Mitglieder ermorden ließ. Literatur