Asbest
Asbest (griechisch asbestos etwa: unzerstörbar, unvergänglich, unauslöschlich) ist ein Sammelbegriff für natürlich vorkommende faserförmige mineralische Silikatmaterialien. Die Faser aus Hornblende (Krokydolith) ist bläulich, die Faser aus Serpentin (Chrysotil) ist weiß oder grün.Es ist gegen Hitze bis etwa 1000 Grad Celsius und schwache Säuren sehr widerstandsfähig und hat eine höhere Zugfestigkeit als Stahldrähte mit dem gleichen Querschnitt. Bei Temperaturen über 1200 Grad Celsius wandelt sich der Asbest um in Olivin und dessen Modifikationen.
Durch die sehr feinen Fasern ist das Material sehr langlebig. Es hat jedoch einen schwerwiegenden Nachteil. Beim Bearbeiten oder durch Verwitterung gelangen die Fasern in die Lunge, entfalten dort zellschädigende Wirkung und lösen damit die so genannte Asbestose, eine Schädigung des Bindegewebes aus. Diese Schädigungen können Atemnot, Lungenfunktionseinschränkungen und in schweren Fällen Ateminvalidität zur Folge haben. Auch erhöhen sie das Risiko an Lungenkrebs zu erkanken sehr stark. Obwohl die Gesundheitsgefahren seit 1900 bekannt sind wurde es erst 1990 in Österreich und 1995 in Deutschland verboten.
Es wurde in mehr als 3000 Produkten eingesetzt: Dachplatten, Dachverkleidungen, Dachwellplatten, für Rohrverkleidungen und Wandverkleidungen, für Brems- und Kupplungsbeläge, in Schutzanzügen, Isolierungen und Filtern, in Nachtspeicherheizungen ...
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2 Entsorgung 3 Siehe auch 4 Weblinks |
Es wurde an 4 unterschiedlichen Verfahrentypen gearbeitet, aus denen sich dann auch noch Mischtypen bildeten.
Sanierung
Für die Sanierung gilt in Deutschland die TRGS 519 (Technische Regeln für Gefahrstoffe: Asbest). Da die Beschädigung von Asbest-Produkten zur Freisetzung von Fasern führt, muss die Sanierungsbaustelle in Gebäuden staubdicht von der Umgebung abgeschottet werden. Der Innenbereich muss während den Arbeiten unter Unterdruck gehalten werden.Entsorgung
Mit dem Verbot der Nutzung von Asbest in Deutschland im Jahr 1990 trat eine große Verunsicherung ein, jeder wollte das bis dahin hoch gepriesene Material loswerden. Allerdings hatte sich niemand vorher über eine geordnete Entsorgung Gedanken gemacht. Und bei den meisten Deponien herrschte Ratlosigkeit, sie durften Asbest nicht annehmen, weil dieser Stoff nicht in ihrem Entsorgungskatalog stand. Damit stiegen die Entsorgungspreise für Asbest-haltiges Material auf das 6 - 10-fache des bis dahin üblichen Preises an, was die Verfahrensentwickler in Forschung und Industrie anlockte.
Als sich im Jahre 1995 die Asbest-Hysterie zu legen begann und es sich abzeichnete, dass die öffentliche Hand die Asbestentsorgungsverfahren ihren Gebäuden nicht mehr bezahlen konnten, begann ein Sinneswandel. Plötzlich waren Sicherungsmaßnahmen erlaubt (der Asbest musste nur noch fest verschlossen werden, aber nicht mehr entfernt, da reichte oft schon Überlackieren) und die Deponien durften Asbest zur Entsorgung annehmen (Asbest hatte eine Gefahrstoffklasse erhalten und die Deponien die Genehmigung zur Entsorgung). Damit erlosch jedes Interesse an neuen Verfahren zur Asbestvernichtung.Siehe auch
Glaswolle, Steinwolle, AsbestzementWeblinks