Arpeggio
Arpeggio ist der musikalische Fachbegriff für einen Akkord, bei dem die einzelnen Töne nicht gleichzeitig, sondern nacheinander (in kurzen Abständen) erklingen. Man spricht auch von einem gebrochenen Akkord.Das Wort leitet sich von arpa, ital. für Harfe, ab, bedeutet also im Wortsinn, der Akkord solle "harfenartig", also wie auf einer Harfe gespielt werden. Wenn das Arpeggio nicht ausgeschrieben, d.h. in exakten Tondauern notiert ist, wird es durch eine senkrechte Schlangenlinie vor dem zu arpeggierenden Akkord gekennzeichnet.
Im weiteren Sinne bedeutet "arpeggiert" oder "arpeggiando" eine Form der Begleitung im Tonsatz: Die "Begleitung" wird nicht von eigenständigen kontrapunktischen Stimmen geleistet und besteht auch nicht aus homophonen Begleitakkorden, sondern aus in Achtel- oder Sechzehntelfolgen aufgespaltenen Akkorden. Erreicht wird dadurch eine größere Ereignisdichte in der Begleitung und damit ein dichter wirkender Tonsatz. Diese Form der Begleitung war besonders in der Frühklassik außerordentlich beliebt.
Ein Spezialfall des Arpeggio ist die so genannte Mannheimer Rakete: Ein schnelles auftaktiges oder volltaktiges Arpeggio von unten nach oben in der Melodiestimme, das ganz zu Beginn eines Stückes oder einer musikalischen Phrase steht und als eine Art energetischer Impulsgeber, eine Initialzündung des Stückes fungiert. Der Begriff leitet sich einerseits bildlich von der schnell aufsteigenden Rakete, andererseits von der sogenannten Mannheimer Schule (Mozart, Stamitz u.a.), die die M.R. besonders gern verwendete, her.