Arnold Rüütel
Arnold Rüütel (* 10. Mai 1928 auf Saaremaa, dt: Ösel) ist ein estnischer Politiker.
- Agrarwissenschaftler, absolvierte die Landwirtschaftsschule Jäneda
- 1949-50 in der Landwirtschaftsabteilung der Öselschen Verwaltung tätig
- 1955-57 Lehrer am Institut für Landmaschinen, Tartu (Dorpat)
- 1969 Rektor der Estnischen Landwirtschaftsakademie
- seit 1977 in der Estnischen SSR in verschiedenen öffentlichen Ämtern tätig
- 1983 Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets der Estnischen SSR.
Auf seine Initiative geht die Versammlung baltischer Staaten zurück, mit deren Hilfe die baltischen Staaten gemeinsam einen Weg aus der Abhängigkeit von der UdSSR suchten.
Er ist Mitglied der verfassunggebenden Versammlung und wird nach der Erlangung der Unabhängigkeit Staatspräsident von Estland (vom 6. September 1991 bis zum 5. Oktober 1992), unterliegt dann aber in der Präsidentenwahl mit 43% der abgegebenen Stimmen Lennart Meri.
1994 bis 2000 ist er Vorsitzender der Estnischen Ländlichen Volkspartei (Suurema liikmeskonnaga partei). Er wird 1995 ins Parlament (Riigikogu) gewählt, dem er als dessen Vizepräsident angehört.
Er bleibt weiter auch wissenschaftlich tätig und promoviert 1991 in Landwirtschaft. Er ist Emeritus der Estnischen Landwirtschaftlichen Akademie, Ehrendoktor des Bentley College (USA), der Universität von Helsinki (Finnland), der Nationalen Landwirtschaftlichen Universität der Ukraine. Er hat über hundert wissenschaftliche Werke veröffentlicht.
Er ist entschiedener Befürworter des EU-Beitritts Estlands.
Nach dem Ende der zweiten Amtsperiode von Lennart Meri wird er im Oktober 2001 erneut Staatspräsident.
Verheiratet mit Ingrid Rüütel und hat zwei Töchter.