Arno Schmidt
Dieser Artikel befasst sich mit dem Schriftsteller Arno Otto Schmidt. Für den Bundestagsabgeordneten Arno Schmidt siehe Arno Schmidt (Bundestagsabgeordneter).
Arno Otto Schmidt (* 18. Januar 1914 in Hamburg; † 3. Juni 1979 in Celle) war nach 1945 einer der bedeutendsten Schriftsteller im deutschen Sprachraum; die Verbindung von traditionellem Erzählen und avantgardistischer Schreibtechnik begründen seine einzigartige Stellung in der Literatur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
1928, nach dem Tod des Vaters, zog die Familie nach Lauban (Schlesien) um.
1937 heiratete Schmidt Alice Murawski (* 1916), die an zahlreichen
literarischen Projekten mitarbeitete. 1938 unternahmen sie eine einwöchige Reise nach London; dies war der längste gemeinsame Auslandsaufenthalt der beiden.
Nach eigenen Angaben begann Schmidt bereits Mitte der 30er Jahre mit
literaturhistorischen Forschungen zu Friedrich de la Motte Fouqué;
die schriftlichen Ausarbeitungen gingen fast sämtlich im
Zweiten Weltkrieg verloren.
Schmidt wurde 1940 zur Wehrmacht (Artillerie) eingezogen; zunächst war er im Elsaß, dann ab 1942 in Norwegen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Arno Schmidt mit der Erzählung
Leviathan (1949) hervor. Im Rahmen der wiederaufgenommenen Fouqué-Studien reiste
er 1954 zusammen mit seiner Frau für wenige Tage über Ahlden nach Ost-Berlin.
Um einer Verurteilung wegen Gotteslästerung und Verbreitung unzüchtiger
Schriften zu entgehen, zog er - mit tatkräftiger Unterstützung des Malers
Eberhard Schlotter - von Kastel nach Darmstadt.
Ende November 1958 kam es endlich zum Umzug nach Bargfeld in Niedersachsen, dem letzten Wohnort des Dichters. Nur selten verließ Schmidt Bargfeld zu Tagesausflügen oder wegen mehrtägiger Verwandtenbesuche; eine solche Ausnahme war die Fahrt im August 1962, als er zusammen mit seiner Frau abermals nach Ost-Berlin fuhr.
Im Hause Schmidt wurde am 20. August 1963 der Schwarzweiß-Fernseher installiert.
Nach mehrjährigen Vorarbeiten veröffentlichte er 1970 das Hauptwerk Zettels Traum.
1973 erhielt Schmidt den
Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main; die Dankesrede in der Paulskirche verlas Alice Schmidt.
Arno Schmidt war nach 1945 befreundet mit Alfred Andersch,
Wilhelm Michels, Eberhard Schlotter und Hans Wollschläger
sowie später mit Jan Philipp Reemtsma.
Arno Schmidt übersetzte zahlreiche Werke aus dem Englischen, darunter Gedichte und Prosawerke von Edgar Allan Poe sowie Romane von Wilkie Collins, Edward Bulwer-Lytton, William Faulkner und James Fenimore Cooper.
Der persönliche und der literarische Nachlass sind bis auf wenige Ausnahmen in Bargfeld erhalten; beide Teile des Nachlasses werden von der Arno-Schmidt-Stiftung betreut.
Es haben sich ca. 2.500 Fotographien (Papierabzüge resp. Negative und Diapositive) von Arno Schmidt erhalten.
Leben und Wirken
Vor 1945
Nach 1945
Sonstiges
Zitate
Kunst dem Volke ? ! : den Slogan lasse man Nazis und Kommunisten : umgekehrt ists : das Volk (Jeder !) hat sich gefälligst zur Kunst hin zu bemühen !
"Brand's Haide"
Es ist Nichts so eilig, daß es nicht durch Liegenlassen noch eiliger würde !
"Brand's Haide", sechsundfünfzigt-letzter Absatz
Und ‹ Leser › ? - achduliebergott. ‹ Leser ›, das sind Diejenigen, die zeitlebens ‹ Schirm › zu dem sagen, wobei einem Schriftsteller ‹ ein Stock im Petticoat › einfällt!
"Nebenmond und Rosa Augen"
Ich finde Niemanden, der so häufig recht hätte, wie ich!
"Die Umsiedler"
...ich rate euch Männern: Wißt mehr als eure Frauen!Nur so könnt ihr sie auf Dauer an euch fesseln - falls euch daran liegt. (Und wem von uns Drüsn-Sklawn läge NICHT an 1 sommersprossijn Brust, anderthalb funt schwer)... KAFF, auch Mare Crisium
Das Werk
Nachlass
Werke (unvollständig)
Erzählungen, Romane und andere dichterische Arbeiten
Literaturgeschichtliche und -theoretische Arbeiten
Übersetzungen (unvollständig)
Fotographien
Ausgaben
Dokumente
Literatur
Bibliographien
http://www.gasl.org/muether/ -- PDFs, in die die Nachlieferungen 1-5 eingearbeitet sind; Nachlieferung 6 (2001-2002) steht separat als PDF zur Verfügung (Stand 2004)Darstellungen
Zu Einzelthemen gibt die Arno-Schmidt-Stiftung (Bargfeld) in loser Folge die "Hefte zur Forschung" heraus.Weblinks
Linkliste
Verzeichnis der Bibliothek Arno Schmidts
»Arno Schmidt Referenzbibliothek« der GASL