Archaeen
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Archaeen (Archaea) sind einzellige Organismen mit einem meist ringförmigen Chromosom in einem Nucleoid, die weder ein Cytoskelett noch Zellorganellen enthalten, sich aber von den Bakterien (Bacteria) durch fehlendes Peptidoglycan in der Zellmembran und eine andere Struktur ihrer Ribosomen, der Proteinfabriken der Zelle, unterscheiden. Mit etwas über 200 Arten sind sie meist in extremen Lebensräumen anzutreffen.
Sie bilden eine der drei Domänen, in die alle zellulären Lebewesen eingeteilt werden. Sie unterscheiden sich in vielen Merkmalen von den Bakterien (Bacteria) und den Eukaryoten (Eucaryota). Mit letzteren sind sie jedoch näher verwandt als mit den echten Bakterien.
Viele Archaeen zeichnen sich durch eine Vorliebe für extreme Lebensräume aus: Es gibt Arten, die bevorzugt bei Temperaturen von über 80 Grad C wachsen, andere leben in gesättigten Salzlösungen oder in stark säurehaltigen Bedingungen (pH-Wert bis 0).
Man findet Archaeen allerdings nicht nur in diesen extremen Lebensräumen, sondern auch in "normalen" Bedingungen, etwa im Boden oder im Meer.
Archaeen sind in der Forschung von Interesse, da sie vielleicht Merkmale des frühen Lebens auf der Erde erhalten haben. Aber auch ihr außergewöhnlicher Stoffwechsel ist von Interesse, z.B. um sie bei der Altlastensanierung einzusetzen. Ebenso ist von besonderem Interesse, wie es einigen Arten gelingt bei 110°C zu wachsen (Archaeoglobus spec).
Bislang sind keine Krankheitserreger aus der Gruppe der Archaeen bekannt.
Man teilt die Archaeen in die folgenden drei Gruppen ein:
Systematik
Neuerdings wird die Bildung einer vierten Gruppe vorgeschlagen, die der Nanoarchaeota mit dem einzigen bekannten Vertreter Nanoarcheum equitans.
Siehe auch: Portal Lebewesen