Apple II
Mit diesem Rechner und dem dafür entwickelten Programm VisiCalc, der ersten Tabellenkalkulation, kamen die Microcomputer auf die Schreibtische. Damit war es einem Geschäftsführer auch in einer kleinen Firma möglich Berechnungs-Szenarien selbst durchzuführen, deren Parameter zu ändern, ohne auf ein Rechenzentrum angewiesen zu sein.
Der Nachfolger des Apple I wurde von Steve Wozniak entwickelt und von Steve Jobs (beide Gründer von der Firma Apple) ab April 1977 vermarktet. Bald erschienen auch diverse illegale Clones, auch von Heimwerkern selbst gebaute, da in den frühen Apple II-Modellen keinerlei schwer erhältliche Spezialchips verwendet wurden. Legale Clones zu bauen war fast unmöglich, da Apple die Firmware nicht lizensierte, und diese so programmiert war dass die Entwicklung einer kompatiblen, aber nicht identischen Firmware im Gegensatz zum späteren IBM PC praktisch unmöglich war.
Im Apple II werkelte eine 8-bit 6502-CPU mit ca. 1 MHz Taktfrequenz und bis zu 64 KiB Hauptspeicher, in den späteren Modellen ausbaubar bis zu 16 MiB. Das meistverbreitete Speichermedium waren 5¼-Zoll-Disketten, als Betriebssystem diente bei Diskettengebrauch zusätzlich zum eingebauten Applesoft BASIC meist Apple DOS oder später ProDOS. Speichern auf Tonbandkasetten war möglich, aber bei den Apples nie sehr verbreitet. Eine Schreibmaschinentastatur, noch fast ohne Sondertasten, war eingebaut. Als Anzeige diente ein Video-Monitor oder mittels eines zwischengeschalteten HF-Modulators ein Fernseher. Neuere Fernseher lassen sich über die SCART-Buchse auch direkt anschließen. Die amerikanischen Modelle benötigten keine Grafikkarte, die europäischen Varianten konnten ohne eine solche jedoch nur einfarbig anzeigen; für Farbanzeige benötigte man in den europäischen Apples eine PAL-Farbkarte.
Der Apple II gehörte (zusammen mit den gleichzeitig vorgestellten Commodore PET 2001 und Tandy TRS-80) zu den ersten drei Mikrocomputern, die nicht als Bausatz, sondern als fertige Geräte verkauft wurden. Üblich war es zur damaligen Zeit, dass sich der Käufer zumindest selbst um eine passende Tastatur und einen Monitor kümmern musste, teilweise wurden auch nur nackte Platinen ohne Netzteil und Gehäuse als Computer verkauft (so wie das erste Apple Modell, der Apple I).
Gegenüber allen anderen Geräten der gleichen Generation bewies sich der Apple II durch seinen logischen, von Programmiern und Hardwareentwicklern leicht nachvollziehbaren Aufbau und seine gute Erweiterbarkeit mit acht internen Steckplätzen als sehr langlebig. Das Urmodell wurde 1979 zum Apple II+ und Apple II europlus weiterentwickelt; letzterer war der erste in Europa im großen Stil verkaufte Mikrocomputer. 1980 mutierte er zum wenig erfolgreichen Apple III, wurde dann 1982 zum IIe und 1985 dem portablen IIc fortentwickelt und letztlich 1986 durch den teilweise mit 16 Bit arbeitenden IIgs abgelöst, der wieder durch den zurückgekehrten Steve Wozniak entworfen wurde, der aber von Apple kaum beworben wurde und neben den Apple Macintosh-Rechnern und dem Commodore Amiga in Europa nicht mehr viel Beachtung fand. Da die Apples in amerikanischen Schulen sehr beliebt und verbreitet waren, bestand die Serie jedoch noch einige Jahre fort. Die letzten Apple IIe wurden 1993 gefertigt.
Für diesen Rechner wurden viele Erweiterungen (Hardware) als auch viele grundlegende Programme (wie VisiCalc) entwickelt. In den USA bestimmte er auch die frühe Mailbox-Szene, und es erschienen sehr viele Computerspiele für die Apples; in Europa dominierten dagegen andere Systeme den Spielemarkt.
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