Antizionismus
Der Antizionismus ist eine politische Haltung gegen den Zionismus im Allgemeinen und den Staat Israel im Besonderen.
Der Antizionismus dient häufig sowohl bei seinen Vertretern als auch bei seinen Gegnern als Synonym für den Antisemitismus, wobei die antisemitschen Vertreter des Antizionismus diesen als Euphemismus vorschieben während Kritiker des Antizionismus ihn aufgrund ebdendieses Umstandes zurückweisen.
Besonders verbreitet ist der Antizionismus als offizielle Doktrin in der Arabischen Welt in Form einer Feindschaft gegen den Staat Israel und seine Politik, oft aber auch gegen seine Bewohner und das Judentum ansich. Dies äußert sich dann besonders im religiös motivierten Islamismus. Begründet durch den europäischen Antisemitismus werden hier entsprechende Klischees und Erklärungsmuster aufgegriffen.
Häufig wird in der antizionistischen Argumentation die Politik des Staates Israel mit der Deutschlands während der Zeit des Dritten Reiches verglichen oder gleichgesetzt.
Linksgerichteter Antizionismus bezeichnet sich als eine Form des Antiimperialismus und findet sich oft auch in der israelischen Friedensbewegung. Rechtsgerichteter Antizionismus greift diese Argumentation auf, um gegen die Juden aufzutreten, welche in der Diaspora pauschal als Vertreter des Zionismus dargestellt werden.
Der vorgeschobene Antiimperialismus und damit einhergehende Antikapitalismus wird dann von der Unterstützung der USA für Israel hergeleitet, wobei neonazistische Vertreter das Schlagwort der Ostküste (gemeint ist der Finanzplatz an der nordamerikanischen Ostküste) verwenden, was dann wiederum von ihren Kritikern als eine Form der Verschwörungstheorie gewertet wird. Besonderen Aufschwung fand dieses Erklärungsmuster nach den Anschlägen vom 11. September 2001, welche als Reaktion auf die US-Politik im Nahen Osten gedeutet wurden.