Annemarie Renger
Annemarie Renger, geb. Wildung, (* 7. Oktober 1919 in Leipzig) war von 1972 bis 1976 Präsidentin des Deutschen Bundestages.
Leben
Nach dem Besuch des Lyzeums absolvierte sie eine Verlagslehre und war dann bis 1945 als Verlagskaufmann in Berlin tätig.
Sie war dann bis zu dessen Tod 1952 Privatsekretärin des SPD-Vorsitzenden Dr. Kurt Schumacher und ab 1946 zugleich Leiterin des Büros des SPD-Parteivorstandes in Berlin.
Seit 1945 ist Annemarie Renger Mitglied der SPD. Bis 1973 war sie Mitglied im SPD-Bundesvorstand sowie im Präsidium der SPD. Von 1979 bis 1983 war sie dann Mitglied der Kontrollkommission der SPD.
1953 wurde sie in den Deutschen Bundestag gewählt. Von 1959 bis 1966 war sie außerdem Mitglied der Beratenden Versammlung des Europarates und der WEU. Von 1969 bis 1972 war sie Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion.
Nachdem bei der Bundestagswahl 1972 die SPD erstmals stärkste Partei geworden war, wurde sie am 13. Dezember 1972 als erste Frau in das Amt des Präsidenten des Deutschen Bundestages gewählt. Nach der Wahl 1976 stellten wieder CDU und CSU die stärkste Fraktion und Annemarie Renger wurde von Karl Carstens abgelöst. Sie wurde allerdings sofort zur Vizepräsidentin des Bundestages gewählt. 1979 verlor sie abermals gegen Karl Carstens, diesmal bei der Wahl zum Bundespräsidenten (s. Bundespräsidentenwahl 1979). Dieses Amt bekleidete sie bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Deutschen Bundestag im Dezember 1990, nachdem sie zu dieser Wahl nicht mehr angetreten war.
Präsidenten des Deutschen Bundestages | |
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