Anne Germaine de Staël
Anne Germaine de Staël (* 22. April 1766 in Paris; † 14. Juli 1817 in Paris) war eine französische Schriftstellerin des frühen 19. Jahrhunderts.
Madame de Staël, wie sie genannt wird, war Tochter des Schweizer Bankiers Jacques Necker, der unter Ludwig XVI von 1771 bis 1781 französischer Finanzminister war. Sie heiratete 1786 den schwedischen Botschafter Baron de Staël und unterhielt seit 1802 in Paris einen vielbesuchten Salon. Wegen ihrer unabhängigen Ansichten wurde sie von Napoleon I aus Paris verbannt; ihre Schriften wurden zensiert und eingezogen. Sie war seitdem, wie schon in ihrer Jugend, ständig auf Reisen, insbesondere in Deutschland, England und Italien und lebte u.a. in St. Petersburg, Stockholm, Florenz sowie auf ihrem väterlichen Gut in der Schweiz. Nach der Abdankung Napoleons konnte sie 1814 nach Paris zurückkehren, begab sich aber bald wieder auf Reisen und kehrte schließlich erst kurz vor ihrem Tode nach Paris zurück.
In ihren Schriften zeigt sie sich ganz als verwöhntes Kind des ausgehenden 18. Jahrhunderts. In ihren Romanen verbinden sich Welt- und Menschenkenntnis einer Dame der Gesellschaft mit standesgemäß naiver Sentimentalität sowie einer starken Neigung zu philosophischen Betrachtungen zu einem erfrischend unkomplizierten Geplauder über das damalige Zeitgeschehen. Ihr Buch über Deutschland schöpft aus persönlichen Gesprächen mit den deutschen Geistesgrößen ihrer Zeit. Es wurde in Deutschland, u.a. von Goethe, als wichtige Information über die Wahrnehmung des aufblühenden deutschen Geisteslebens im Ausland geschätzt. Dort wiederum begründete es die Vorstellung von Deutschland als einem - nach französischen Maßstäben - gesellschaftlich noch wenig zivilisierten Land schwärmerischer Dichter und Denker.
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