Anna (Russland)
Anna I. oder Anna Iwanowna (* 28. Januar 1693 in Sankt Petersburg; † 17. Oktober 1740 in Moskau) war Zarin von Russland von 1730 bis 1740.Sie war die vierte Tochter von Iwan V von Russland und dessen Gemahlin Tsaritsa Praskowia Fjodorowna Saltykowa. Anna I. war seit 1710 mit Friedrich Wilhelm von Kurland verheiratet und fungierte nach dessen Tod als - allerdings nicht unbestrittene - Regentin von Kurland. Sie war die Nichte Peters I.
Nach dem Tod ihres Neffen, Zar Peter II bestieg sie den Thron und wurde 1730 zur Zarin gekrönt. Während Annas Regierungszeit wurde Tzarskoje Selo als ein Landwohnsitz und Jagdhütte verwendet, gehörte allerdings Elisabeth.
Sie kümmerte sich wenig um die Regierungsgeschäfte und zog es vor, ihren Vergnügungen nachzugehen wie dem Jagdsport in einem ihrer Parks. Unter der Zarin Anna erhielt St.-Petersburg den Status der Hauptstadt zurück.
Während ihrer Regierungszeit wurde die Hauptstadt in 5 Stadtteile geteilt. Das Zentrum der Stadt wanderte von der Petrograder Seite zu der Großen Seite bei der Admiralität. 1732 - 1740 wurden hier städtebauliche Probleme gelöst, die für Jahrhunderte die architektonische "Biographie" St.-Petersburg vorherbestimmt haben. Das von Zarin Anna und ihrer Kommission entworfene 3-Strahlige Straßensystem im Zentrum der Stadt behält noch heute ihre Struktur. Newski Prospekt, Gorochowaja Uliza und Wosnessenski Prospekt durchschneiden von der Admiralität ausgehend strahlenförmig dem historischen Kern.
Unter ihrer Regierung erhielt der deutschbaltische Adel, namentlich ihr Günstling Ernst Johann von Biron großen Einfluss.
Anna hatte keinen Sohn und bestimmte deshalb ihren Großneffen (den Enkel ihrer älteren Schwester) zu ihrem Nachfolger, den man als Kleinkind unter den Namen Iwan VI zum Zaren ausrief.
Vorgänger: Peter II | Russische Zaren | Nachfolger: Iwan VI |