Andrew Johnson
Andrew Johnson (* 29. Dezember 1808 in Raleigh (North Carolina); † 31. Juli 1875 in Carter Station (Tennessee)) war der 17. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (1865-1869).
Ursprünglich Schneider von Beruf, zog Johnson 1826 nach Tennessee, wo er in den 1830-er Jahren Bürgermeister der Stadt Greenville wurde. Seit 1835 saß er im Repräsentantenhaus dieses Staates und wurde 1853 Gouverneur, ein Amt, das er bis 1857 bekleidete. Anschließend wurde er in den US-Senat gewählt. Da er aus aus sehr einfachen Verhältnissen stammte, pflegte Johnson während seines ganzen politischen Lebens eine starke Abneigung gegenüber der reichen Pflanzeraristokratie des Südens, die schließlich die Abspaltung von der Union betrieb. Daher war Johnson 1860/61 der einzige Senator aus den Südstaaten, der gegen die Sezession auftrat.
Während des Bürgerkriegs wurde er 1862 zum Militärgouverneur seines von Unionstruppen besetzten Heimatstaats Tennessee ernannt. Bei der Wahl von 1864 kandidierte er als Abraham Lincolns Vizepräsident. Da er sowohl Südstaatler als auch Unionist war, schien er für dieses Amt bestens geeignet, zumal auch die Republikanische Partei bei dieser Wahl als National Union auftrat.
Nach der Ermordung Lincolns wurde er am 15. April 1865 als Präsident vereidigt. Er war der dritte Vizepräsident in der Geschichte der USA, der durch den Tod seines Vorgängers ins Amt kam und der erste nach einem Mordattentat.
Die Hauptaufgabe seiner Präsidentschaft war, die so genannte Reconstruction der Wiederaufbau der Südstaaten nach dem Krieg und ihre Wiedereingliederung in die Union. Dies erforderte eine schwierige Gratwanderung zwischen der notwendigen Veränderung der politischen Strukturen im Süden einerseits und der Versöhnungspolitik andererseits. Bald war er den radikalen Republikanern zu konziliant, besonders nach einigen Vetos gegen Bürgerrechtsgesetze. Darüber hinaus strebte der Kongress danach, die Macht des Präsidenten, die Lincoln während des Sezessionskrieges stark ausgeweitet hatte, wieder zurück zu stutzen.
Das Resultat war das erste Impeachment-Verfahren gegen einen US-Präsidenten überhaupt, in dem auch Vorwürfe laut wurden, Johnson sei Alkoholiker. Am 24. Februar 1868 stimmte das Repräsentantenhaus seiner Absetzung zu, der Senat sprach ihn jedoch am 5. März mit einer Stimme Mehrheit frei.
Ein damals weithin unbeachtetes Ereignis seiner Präsidentschaft war 1867 der Kauf Alaskas durch Außenstaatssekretär William H. Seward um 7,5 Millionen Dollar.
Kurz vor seinem Tod 1875 wurde Andrew Johnson nochmals zum US-Senator gewählt.
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