Andreas Baader
Andreas Baader (* 6. Mai 1943 in München; † 18. Oktober 1977 in Stuttgart) war einer der Köpfe der Roten Armee Fraktion.
Von seiner Lebensgefährtin, der Malerin Ellinor Michel, mit der er eine Tochter namens Suse hatte, wurde er als gewalttätig und provokativ beschrieben. Nach einer Jugend ohne den 1945 im Krieg vermissten Vater, dem Historiker Dr. Berndt Phillipp Baader, hatte Baader eine lange Strafakte, als er aus München nach Berlin kam und in eine radikale Szene eintauchte. Seine Mission war nicht die theoretische Diskussion, sondern die radikale Aktion.
Baader wurde 1968 nach zwei Kaufhausbrandstiftungen mit politischem Hintergrund zusammen mit Gudrun Ensslin zu drei Jahren Haft verurteilt. Während einer von Ulrike Meinhof veranlassten und von seinem Anwalt Horst Mahler unterstützten Ausführung in das Berliner Zentralinstitut für Soziale Fragen gelang ihm mit Hilfe von Gudrun Ensslin, Irene Goergens, Ingrid Schubert und einem nie identifizierten vierten Mann unter Einsatz von Schusswaffen am Spätvormittag des 14. Mai 1970 die Flucht, welche mittlerweile als Geburtsstunde der RAF gilt. Zurück blieben der schwer verletzte Institutsangestellte Georg Linke und ein leichter verletzter Justizhauptwachtmeister.
Durch Anschläge sowie mehrere Banküberfälle gehörte er zu den meistgesuchten Terroristen Deutschlands. Zusammen mit Jan-Carl Raspe und Holger Meins wurde er am 1. Juni 1972 in Frankfurt am Main nach einem Schusswechsel verhaftet. Am 28. April 1977 wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt.
Er erschoss sich am 18. Oktober 1977 im Alter von 34 Jahren bei einer kollektiven Selbstmord-Aktion im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses Stuttgart-Stammheim. Mit ihm starben die inhaftierten RAF-Terroristen Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe. Irmgard Möller überlebte. Die Version eines kollektiven Selbstmords wird z.T bis heute bezweifelt, stattdessen werden staatliche Stellen für den Tod der Gefangenen verantwortlich gemacht.
Andreas Baader wurde zusammen mit Ensslin und Raspe auf dem Dornhaldenfriedhof in Stuttgart beigesetzt.
Siehe auch: Deutscher Herbst