Andrea Mantegna
Andrea Mantegna (1431 - 1506) italienischer Maler und Kupferstecher.Er wurde 1431 vermutlich in Isola di Cartura bei Vicenza geboren und verstarb 1506 in Mantua. Neben Bellini war er als Schüler Squarciones der bedeutendste Maler der oberitalienischen Frührenaissance. Er interessierte sich bereits früh für die Bildwerke der Antike, doch für seinen späteren Werdegang war die Zusammenarbeit mit Pizzolo, einem Gehilfen Donatellos an den Fresken der Eremitanikirche in Padua (1448-57) bedeutender. 1460 wurde Mantegna von Lodovico Gonzaga nach Mantua berufen, in dessen Diensten er blieb, ungeachtet seiner Tätigkeit in Florenz, Pisa und Rom 1488/89.
Mantegna gilt als der eigentliche Vollender des von der Florentiner Schule aufgestellten Kunstideals: die Figuren sind monumental, streng, voller Ernst und Würde; die Gegenstände und Raumbegrenzungen sind in scharfer Zeichnung und mit bewusst angewandten perspektivischen Mitteln (auch oft übertrieben) dargestellt. Die Farben sind oft hart aneinander gesetzt, das Körperliche in seiner Plastik stark herausgearbeitet, wobei besonders die Anatomie des nackten Körpers ausführlich dargelegt wird. Die Bindung an die Antike zeigt sich besonders stark in der statuarischen Gelassenheit der Figuren, auch findet man Darstellungen antiker Bildteile oder Architkturen in seinen Werken.
Außer den Fresken in der Eremitanikirche in Padua, mit Darstellungen aus dem Leben des Heiligen Jakobus und der Himmelfahrt Mariä, gehört zu seinen Hauptwerken der Hochalter von San Zeno in Verona (1456-59), wo zum ersten Mal in der oberitalienischen kunst der Bildtypus der Sacra Conversazione dargestellt wurde. Sein Hauptwerk aus seiner Zeit in Mantua ist die Ausmalung der Camera degli Sposi im Schloß: diese ist die erste illusionistische Raumdekoration mit einem Deckenbild, das einen Durchblick in einen freien Raum vortäuscht. Auch schuf Mantegna hier dsa erste Gruppenportrait. Die Beweinung Christi (Mailand) ist ein ungewöhnlich kühnes Werk in der Verkürzung, Anatomie und Farbgebung. Ein Werk seiner Spätzeit ist die Madonna della Vittoria (1495/96, Louvre Paris) mit Francesco Gonzaga als Stifter.