Anastasio Somoza Debayle
Anastacio Somoza Debayle (* 5. Dezember 1925; † September 1980) war Präsident von Nicaragua von 1967 bis 1972 und von 1974 bis 1979. Als Chef der Nationalgarde war er auch in den Jahren der Intervention praktisch an der Macht. Er bildete das letzte Glied des Somoza-Clans, das seit 1936 ein Präsidentenamt innehatte.Debayle war der zweite Sohn von Anastasio Somoza Garcia, der 1937 Präsident von Nicaragua wurde. Er wurde in Florida und Long Island erzogen, bis er 1946 die Westpoint Militärakademie abschloss. Im folgenden Jahr wurde er von seinem Vater zum Chef der Nationalgarde ernannt, der zuvor seine Familienangehörigen und nahestehende Freunde mit einer Reihe wichtiger Ämter ausgestattet hatte.
Nach der Ermordung seines Vaters 1956, wurde der älteste Bruder Debayles, Luis Somoza Debayle Präsident. Kurz vor dem Luis’ Tod wurde Debayle 1967 selbst zum Präsidenten gewählt, allerdings beschränkt bis 1972, gemäß einem Gesetz, das eine direkte Wiederwahl untersagte.
Im Dezember 1972 vernichtete ein Erdbeben die Hauptstadt Managua praktisch vollständig und mit ihr Zehntausende von Menschenleben. Der Ausnahmezustand wurde ausgerufen und wiederum wurde Debayle, als Chef der Nationalgarde Herrscher des Landes. Später wurde aufgedeckt, dass die Familie Somoza internationale Hilfsmittel massenhaft unterschlagen hatte, die zur Beseitigung der Folgeschäden des Erdbebens geschickt worden waren.
Dessen ungeachtet wurde Debayle 1974 wieder zum Präsidenten wiedergewählt, obgleich selbst die katholische Kirche mittlerweile gegen ihn votierte. Bis Ende der 1970er Jahre wuchs die Kritik Menschenrechtsgruppen an Regierung Somoza, ebenso die allgemeine Unterstützung der Sandinisten im Land. Schließlich stürzten diese am 17. Juli 1979 Debayle, worauf er nach Miami (Florida) flüchtete. Im Jahr darauf wurde er Opfer eines Attentats sandinistischer Agenten in Paraguay.