Analogrechner
Analogcomputer oder Analogrechner sind Computer, die ihre Berechnungen auf der Basis fließender Zustandsübergänge durchführen. Sie repräsentieren ihre Daten also nicht als diskrete Werte wie die Digitalcomputer, sondern zum Beispiel in Form von Spannungen oder Strömen.Analogrechner wurden insbesondere in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt und zum Beispiel zur Simulation von Regelungsvorgängen eingesetzt.
Als einfaches Beispiel für einen "Multiplikationscomputer" kann man sich einen Audioverstärker vorstellen, bei dem das Eingangssignal (z.B. vom Plattenspieler) mit einer großen Zahl (dem Verstärkungsfaktor) multipliziert wird, um am Lautsprecher hörbar zu werden. Der Verstärkungsregler (Lautstärkeregler) stellt also den Multiplikator ein.
Es sind viele weitere elektronische Schaltungen bekannt, z.B. Integratoren, Differentiatoren, Summierer, Multiplizierer, Dividierer, Funktionsgeber, Koeffizientenpotentiometer (Spannungsteiler Ua= k*Ui) mit denen mathematische Probleme gelöst werden können. Die Ergebnisse stehen meist sofort zur Verfügung und werden mittels Messgeräten, z.B. Voltmeter oder Oszillograph, angezeigt. Allerdings ist es schwer mit diesen Schaltungen Texte auszugeben.
Ein weiteres Problem analoger Rechner ist die Genauigkeit. Wir können (z.Zt.) nur Meßgeräte bauen, die einen maximalen Meßbereich von 6-7 Zehnerpotenzen (= Zahlen mit 6-7 Stellen) eines Wertes erfassen können (wir können also die Masse eines LKWs nicht aufs Milligram genau messen). Das reicht bei geschickter Skalierung der Eingangsgrößen für die meisten physikalischen Fragestellungen aus. Gegenbeispiele: Umsatz eines Großunternehmens in Cent, Berechnung einer Flugbahn zum Mars (Anfangswertproblem, Anzahl der Rechenschritte).
Zwischenzeitlich gab es auch sog. Hybridrechner, die digitale und analoge Rechenwerke hatten.