Amigo-Affäre
Amigo-Affäre ist die umgangssprachliche Bezeichnung eines Bestechungsskandals um den ehemaligen Ministerpräsidenten von Bayern, Max Streibl.Streibl trat 1993 von seinen Ämtern zurück. Ihm war vorgeworfen worden, sich unrechtmäßigerweise beim Bundesministerium der Verteidigung für ein Flugabwehrsystem des deutschen Flugzeugbauers Burkhart Grob verwendet zu haben. Dies soll vor allem im Gegenzug für zwei 1983 durch den mit ihm befreundeten (spanisch amigo) Grob finanzierten Privaturlaube in Brasilien und Kenia und als Dank für Parteispenden desselben geschehen sein. Daneben soll Streibl auch beim Bundesministerium für Forschung und Technologie und der Landesanstalt für Aufbaufinanzierung hohe Fördermittel für seinen Schulfreund Grob herausgeholt haben.
Die Amigo-Affäre wurde durch Recherchen des Journalisten Michael Stiller (Süddeutsche Zeitung) und vom Münchener Korrespondenten der Augsburger Allgemeinen aufgedeckt durch Material, das nur von Insidern stammen konnte.
Nachfolger im Amt des bayerischen Ministerpräsidenten wurde Edmund Stoiber.
"Amigo-Affäre" wird seitdem oft als Synonym für Affären um die Verstrickung von Politik und Wirtschaft verwendet.
Siehe auch: Korruption, Kamarilla, Kölner Klüngel, Nepotismus, Transparency International