AMD Opteron
Der AMD Opteron (Codename Sledgehammer) ist der erste Mikroprozessor von AMD in 64-Bit-Technologie auf Basis der AMD64-Architektur (auch als x86-64 bezeichnet). AMD zielt mit diesem Prozessor auf den Server-Markt, entsprechend gibt es Varianten des Opteron für den Einsatz in Systemen von 1-8 Prozessoren.Anders als das Konkurrenzprodukt Intel Itanium (in IA-64-Architektur) ist der Opteron weiterhin uneingeschränkt dazu fähig, neben 64-bit-Programmen auch 32-bit-x86-Programme ohne bremsenden Emulationslayer in Hardware auszuführen, da die AMD64-Architektur lediglich einen 64-bit-Aufsatz auf einen x86-Prozessor darstellt. Alte Software kann dadurch weiter benutzt werden, in gewissen Grenzen sogar gemischt mit 64-Bit-Software.
Die seit 22. April 2003 auf dem Markt befindlichen Opterons verwenden eine von den sonstigen AMD-Prozessoren abweichende Modellnummerierung, bestehend aus einer dreistelligen Zahl:
- Die erste Ziffer steht dafür, mit wie vielen weiteren Prozessoren der Prozessor auf der Hauptplatine eingesetzt werden kann (1, 2 oder 8)
- Die beiden letzten Ziffern codieren den Takt des Prozessors: x40 steht dabei für 1,4 GHz, x42 für 1,6 GHz, x44 für 1,8 GHz usw.
Anders als sein Desktop-Gegenstück Athlon 64, der einen Sockel mit 754 Pins benutzt, sitzt der Opteron-Prozessor in einem Sockel mit 940 Pins. Die 186 zusätzlichen Kontakte werden für einen zweiten Speicherkanal und zusätzliche HyperTransport-Schnittstellen benötigt, mit denen der integrierte Speichercontroller für DDR-SDRAM mit den Speichercontrollern der anderen im Multiprozessorsystem evtl. vorhandenen Prozessoren kommunizieren kann, um auf deren Speicher zuzugreifen. Anders als bei vielen anderen Multiprozessor-Lösungen gibt es beim Opteron keinen gemeinsamen Speicher mehr, auf den alle Prozessoren zugreifen, sondern jeder Chip hat einen eigenen Speicherbereich, über dessen Zugriff durch andere Prozessoren er bestimmen kann (siehe auch: NUMA). Theoretisch wird dadurch der Northbridge-Chip der Hauptplatinen überflüssig, da seine einzig verbliebene Aufgabe die Anbindung einer AGP-Grafikkarte wäre, die man in reinen Server-Systemen jedoch eher selten findet.