Altniederdeutsche Sprache
Die Altniederdeutsche Sprache bzw. Altsächsische Sprache umfasst die Sprache des alten Siedlungsgebietes der Sachsen und Angeln (Altsächsische Sprache) sowie Niederfranken im frühen Mittelalter.Bereits früh spaltete sich die angelsächsische Sprache ab, die sich in England - durchaus in Kontakt mit dem sächsischen Festland - zum Altenglisch entwickelte sowie auf dem Festland später die mittelniederdeutsche Sprache sowie die mittelniederfränkische Sprache (Mittelniederländisch) bildete.
Moderne Abkömmlinge (die sich unter Einfluss anderer Sprachen wie Französisch, Dänisch, Schwedisch, Norwegisch und Deutsch auseinanderentwickelt haben), sind Englisch, Niederländisch, Afrikaans und die niedersächsische Sprache (Plattdeutsch).
Die altsächsische bzw. altniederdeutsche Sprache ist nur in wenigen Dokumenten auf dem europäischen Festland überliefert, so in einigen Taufgelöbnissen, die die Sachsen unter Karl dem Großen sprechen mussten und vor allem in der größten Dichtung, dem Heliand, der als episches Werk nach dem Muster germanischer Heldensagas die Geschichte von Jesus Christus erzählt.
Bei der Untersuchung der schriftlichen Quellen muss zudem bedacht werden, dass sie meist nicht von Sachsen, sondern von Franken oder Bayern aufgezeichnet wurden, die vermutlich der Sächsischen Sprache nur begrenzt mächtig waren.
Etwas reichhaltiger ist die Quellenlage für den angelsächsischen Raum, z.B. das Beowulf-Epos.
Sprachprobe (Heliand, der Abschnitt entspricht dem Anfang des Lukas-Evangeliumss):
Thô ward fon Rûmuburg rîkes mannes bar alla thesa irminthiod Octaviânas ban endi bodskepi obar thea is brêdon giwald cuman fon them kêsure cuningo gihuilicun, hêmsitteandiun sô wîdo sô is heritogon obar al that landskepi liudio giweldun. Hiet man that alla thea elilendiun man iro ôdil sôhtin, helidos iro handmahal angegen iro hêrron bodon, quâmi te them cnôsla gihue, thanan he cunneas was, giboran fon them burgiun. That gibod ward gilêstid obar thesa wîdon werold.Siehe auch: Germanische Sprachen