Altenheim
Ein Altenheim (auch Altersheim, betreutes Altenwohnen oder Alterssiedlung) ist vom unmittelbaren Wortsinn her eine Wohneinheit für "alte" Menschen. Im üblichen Sprachgebrauch versteht man darunter eine mit einem Mindestmaß an organisatorischen und sozialen Standards ausgestattete Heimstätte zur Betreuung und Pflege älterer Menschen.Institutionell werden Altenheime von staatlichen Trägern (Bund, Land, Gemeinde), freien gemeinnützigen (kirchlichen oder karitativ-sozialen Organisationen) oder privaten Anbietern getragen. Bei den meisten dieser Trägerschaften erfolgt die Finanzierung durch eine Mischung von staatlichen, sozialversicherungsbezogenen (Pflegeversicherung) Mitteln. In der Vergangenheit wurden Altenheime oft mit hohem Gewinn im Verhältnis zum Investitions-Aufwand und -Risiko betrieben. Allerdings weigern sich die genannten Kostenträger inzwischen in den so genannten Pflegesatzverhandlungen, tarifliche Vorgaben bei der Personalkostenkalkulation anzuerkennen; die Folge ist, dass Altenheime, die weiterhin Tariflöhne zahlen, erhebliche Einbußen hinnehmen müssen, die bis zur Unterdeckung reichen können.
Speziell ausgebildete AltenpflegerInnnen, die altersgerechte Einrichtung (z.B. spezielle Betten, Notrufgeräte, behindertengerechte Ausstattung der Wohnräume, ...), diätetische Küche und angebundene ärztliche Versorgung sollten möglichst gut auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt sein. Die Abgrenzung zu Pflegeheimen regelt das Heimgesetz. Allerdings können sich auch Einrichtungen, die nach Heimrecht eigentlich Pflegeheime sind, durchaus "Altenheim" nennen, so dass allein vom Namen einer Einrichtung her keine Rückschlüsse auf das tatsächliche Angebot gezogen werden können.
Da heute kaum noch Menschen ohne hohen Pflegebedarf in ein Heim umziehen, bieten die meisten Einrichtungen, unabhängig vom Namen, die Leistungen eines Pflegeheimes an.
Während in Altenheimen das gemeinsame, ggf. unterstützte Wohnen älterer Menschen bei möglicherweise koordinierter Freizeitgestaltung im Vordergrund steht, steht in Pflegeheimen die Pflege im Vordergrund. Allerdings dürfen auch Pflegeheime heute keinen krankenhausähnlichen Charakter mehr haben, sondern sollen der Tatsache, dass Menschen hier dauerhaft leben, durch eine wohnliche Ausgestaltung gerecht werden.
Die Bezeichnung Altenheim hat einen leicht negativen Klang und wird oft mit "Abschieben" verbunden. Viele Altenheime bevorzugen daher schöner klingende Bezeichnungen wie z.B. Seniorenresidenz, was aber von den alten Menschen schnell durchschaut wurde. Zudem suggeriert der Begriff, dass hier ausschließlich alte Menschen untergebracht sind. Tatsächlich ist es aber keine Seltenheit, dass auch jüngere Menschen in einem "Altenheim" dauerhaft untergebracht werden, die — z.B. nach einem Unfall oder einer schweren Erkrankung (z.B. Schlaganfall) — ständiger Pflege bedürfen.
Wenn früher vor allem kirchlich getragene Altenheime auch neben Friedhöfen errichtet wurden, so konnte es dafür verschiedene Gründe geben: Da Kirche und Friedhof meist eine räumliche Einheit bilden, sah man es als praktisch an, ein Altenheim in der Nähe anzusiedeln, um auf diese Weise die geistliche Betreuung der Bewohner sicherzustellen. Außerdem wurde der Gedanke an das Sterben nicht einfach aus dem gesellschaftlichen Bewußtsein verdrängt.
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