Alleingang
Alleingang bedeutet im Allgemeinen der Verzicht auf oder das Fehlen von Kooperation.
Als Alleingang wird in der Schweizer Politik die Strategie bezeichnet, die politische Verflechtung mit der Europäischen Union auf geringem Niveau zu halten. Der Begriff geht auf die Diskussion im Vorfeld der Abstimmung zum Beitritt der Schweiz zum EWR zurück. Rechtsbürgerliche Kreise argumentierten, viele schweizerische Eigenheiten könnten nur im Alleingang bewahrt werden. Die Schweiz müsse sich an ihrer Souveränität festhalten und sich vor der Europäischen Bürokratie verwahren. Befürworter wiesen in erster Linie auf die wirtschaftliche Bedeutung der EU hin.
Bereits im ersten Halbjahr 1992 hatte der Bundesrat ein Beitrittsgesuch zur EU in Brüssel hinterlegt. Obwohl sich der Bundesrat, das Parlament, und eine deutliche Mehrheit der Parteien klar für eine Integration in den EWR einsetzen, scheiterte am 6. Dezember 1992 die Abstimmungsvorlage am Ständemehr (16 von 23 Nein) und an 50.3% Nein-Stimmen. Seither ist es in der Schweiz ziemlich unpopulär geworden, sich öffentlich für die Eingliederung in Europa einzusetzen.
In den Folgejahren wurden Bilaterale Abkommen zwischen der EU und der Schweiz ausgehandelt. Diese wurden am 21. Mai 2000 mit 67.2% von den Schweizer Stimmberechtigten gutgeheissen.
Die Initiative "Ja zu Europa!", welche die Aufnahme zu kontreten Verhandlungen für einem EU-Beitritt forderte, wurde am 4. März 2001 wuchtig mit 76.8% Nein sowie von allen Ständen abgelehnt.
Gegenwärtig wird das zweite Paket der Bilateralen Abkommen ausgehandelt. Der Bundesrat erläuterte, in der Legislatur 2003 - 2007 stehe die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der EU nach wie vor nicht auf dem Traktandum.
Aushängeschild und promientester EU-Gegner ist unbestrittenermassen Christoph Blocher.
Siehe auch: Isolationismus, Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz (AUNS), Röstigraben