Alfred Meyer
Alfred Meyer (* 1891, † 1945) war deutscher Staatssekretär im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete während der Zeit des Dritten Reiches.Als Stellvertreter des Ministers Alfred Rosenberg war Dr. Meyer vom Sommer 1941 bis November 1942 verantwortlich für die drei Hauptabteilungen Politik, Verwaltung und Wirtschaft. In dieser Eigenschaft beteiligte er sich an der Ausbeutung und Plünderung der besetzten sowjetischen Gebiete, der Unterdrückung und Ermordung ihrer Bewohner, besonders der jüdischen Bevölkerung. Zur Wannsee-Konferenz war Meyer eingeladen, weil im Verwaltungsgebiet seines Ministeriums der Völkermord an den Juden durch die Einsatzgruppen bereits begonnen hatte. In Wannsee forderte Meyer, gewisse vorbereitende Arbeiten jeweils an Ort und Stelle durchzuführen, ohne jedoch die Bevölkerung zu beunruhigen. Im Juli 1942 schlug er vor, in der Sowjetunion gegen Mischlinge dieselben Maßnahmen wie gegen Juden zu treffen.
Leben
In einem evangelischen Elternhaus in Göttingen als Sohn eines Regierungs- und Baurates geboren. 1911 Abitur. 1912 Fahnenjunker, 1914 Kompanie-, später Bataillonschef, 1917 französische Kriegsgefangenschaft, 1920 als Hauptmann entlassen. Kaufmännischer Angestellter und Studium der Rechts- und Staatswissenschaften sowie der Nationalökonomie, 1922 Promotion zum Dr. rer. pol., 1923 bis 1930 juristischer Referent auf einer Gelsenkirchener Zeche. 1928 Eintritt in die NSDAP und Ortsgruppenleiter, 1929/30 Leiter des Bezirks Emscher-Lippe. September 1930 Mitglied des Reichstages, 1931 NSDAP-Gauleiter in Westfalen-Nord. Mai 1933 Reichsstatthalter von Lippe und Schaumburg-Lippe, 1936 Führer der lippischen Landesregierung. 1938 Oberpräsident der Provinz Westfalen und SA-Obergruppenführer. Ab November 1942 Reichsverteidigungskommissar Westfalen-Nord. Im Mai 1945 Selbstmord.