Alexander von Humboldt (Schiff)
Die Alexander von Humboldt ist ein Schiff, das 1906 bei der AG "Weser" in Bremen gebaut und als Reservefeuerschiff auf wechselnden Positionen eingesetzt worden war. 1986 wurde es außer Dienst gesetzt und bis 1988 zu einer 3-Mast-Bark umgebaut. Heute ist es das Flaggschiff der Deutschen Stiftung Sail Training (DSST). Es dient als "Windjammer für die Jugend" als Schulschiff für alle, die das Segeln auf Großseglern erlernen wollen.
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Zahlen zum Schiff
Name, TS-Nr.,Int. Rufzeichen: Alexander von Humboldt, TS-G 404, DFAW
Typ: Bark
Nation: Deutschland
Eigner: Deutschen Stiftung Sail Training (DSST), Bremerhaven
Heimathafen: Bremerhaven
Länge: 62.55 m
Breite: 8.02 m
Segelfläche: 1035,6 qm
Tonnage (BRZ): 396
Besatzung: 25 Stammbesatzung und 35 Trainees
Historie
Im Jahr 1906 als (Reserve-) Feuerschiff geplant und in Auftrag gegeben, lief die heutige Alexander von Humboldt am 10. September 1906 bei der Werft AG "Weser" mit der Baunummer 155 als erstes von 4 Schwesterschiffen (die anderen: Norderney, Norderney Reserve und Amrumbank) vom Stapel. Planungsgrundlage war, wie bei vielen anderen Feuerschiffen auch, ein Segelschiffsrumpf, auf den aber anstelle mehrerer Masten ein einzelner, der Laternenmast, aufgesetzt wurde.
Zweck eines Reservefeuerschiffes war die "Vertretung" eines "Stamm"-Feuerschiffes während der jährlichen Werftliegezeiten. Auf welchen Namen es getauft wurde, ist nicht ganz geklärt; sowohl der Name Reserve Fehmarnbelt (nach dem ersten Einsatzort), als auch Reserve Sonderburg (auch Reserve.Sonderburg mit Name Reserve, Heimathafen Sonderburg) tauchen auf. Anhand der Schiffsglocke ist allerdings die letztgenannte Möglichkeit, also einfach Reserve mit Heimathafen Sonderburg (das heute dänische Sønderborg), am wahrscheinlichsten.
Bis 1945 (ab 1920 mit Heimathafen Kiel-Holtenau) war es, auf wechselnden Positionen, hauptsächlich in der Ostsee stationiert.
1945 bekam es einen festen Standort, die Position des durch Fliegerbomben versenkten Feuerschiffes Kiel. Anfang des Jahres 1957 wurde es von einem schwedischen Frachter gerammt und sank, wurde geborgen, zweieinhalb Jahre lang komplett überholt und modernisiert und kam 1959 wieder auf seine Stammposition.
Mitte 1967 wurde das Feuerschiff Kiel dann durch den Leuchtturm Kiel ersetzt. Danach folgten wieder Einsätze als Reservefeuerschiff, allerdings immer noch mit Namen Kiel und diesmal hauptsächlich in der Nordsee, sowie eine weitere feste Station als Ersatz für die außer Dienst gestellte Amrumbank.
Als auch dort ein vollautomatisches Feuerschiff, die FS1 in Betrieb genommen wurde, wurde auch bald das Feuerschiff Kiel außer Dienst gestellt. Es folgte die Überführung von Wilhelmshaven nach Bremerhaven, dem jetzigen Heimathafen, unter dem Namen Confidentia (in Wilhelmshaven waren nach einer weiteren Kollision die Schäden ausgebessert worden).
Inzwischen hatte die Deutsche Stiftung Sail Training, eine Stiftung zur Förderung des Jugendsegelns (getragen unter anderem von der Brauerei Beck´s) das ehemalige Feuerschiff gekauft und ließ es mit sehr viel Eigeninitiative zu einem Großsegler umbauen.
Am 30. Mai 1988 war es dann soweit, das Schiff wurde auf den Namen Alexander von Humboldt (nach dem bekannten Naturforscher) getauft.
Inzwischen fährt die Alex seit 10 Jahren unter Segeln und hat dabei knapp 200.000 Seemeilen zurückgelegt (etwa der achteinhalbfache Äquatorumfang). Höhepunkte sind jedes Jahr die Cutty Sark Races, Regatten, bei denen sich (Groß-) Segler und speziell deren jugendliche Crews aus aller Welt treffen, sowie die Wintertörns um die Kanarischen Inseln herum.
Im Moment allerdings segelt die Alex gerade auf von Humboldts Spuren (zum Gedenken an dessen Südamerika-Expedition vor 200 Jahren) nach Südamerika und in der Karibik.