Aleksander Kwaśniewski
Aleksander Kwaśniewski (* 15. November 1954 in Białogard/ Belgard, Pommern) als Sohn von aus Sowjetlitauen vertriebener Polen ist der derzeitige Staatspräsident Polens.Kwaśniewski, ein geschickter Karrierist, gehörte bereits in der Volksrepublik Polen der Regierung als Jugendminister an (1985-1987) und wurde von Wojciech Jaruzelski gefördert. In der Phase des Umbruchs von der kommunistischen Volksrepublik zum heutigen parlamentarisch-demokratischen Polen nahm er auf Regierungsseite an den Runden-Tisch-Gesprächen mit der Gewerkschaft Solidarność teil.
Von 1990 bis 1995 war er Vorsitzender der von ihm mitgegründeten, "ex"-kommunistischen SdRP, die sich 1991 der SLD anschloss. 1995 konnte er sich in den Präsidentschaftswahlen gegen Lech Wałęsa durchsetzen und ist seit dem 23. Dezember 1995 Präsident Polens. Während des Wahlkampfes spielte die später als Lüge enttarnte Behauptung K's eine Rolle, er habe einen akademischen Abschluss. Im Jahre 2000 wurde er für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.
Mit seinem Austritt aus der SdRP 1995 erhebt er den Anspruch, alle Polen unabhängig zu vertreten. Durch sein Eingreifen in die Tagespolitik - etwa die Ausübung des Vetorechts gegenüber Gesetzen - setzt er sich immer wieder für die Belange der "Ex-"kommunisten ein.
Bezeichnend ein Ausspruch des ehemaligen Solidarnosc-Minsters Palubicki über K.: "Der Präsident aller Geheimdienstler". Die nassforsche Lebenshaltung Kwasniewskis selbst kann an einem Interview in "Gazeta" aufgezeigt werden, in dem er zu seiner Haltung während des Kriegsrechts in den Jahren 1981 bis 1983 befragt wurde, während dessen die Kommunisten tausende Solidarnosc-Aktivisten unter teils inhumanen Bedingungen in Internierungslagern festgesetzt hatten. K. meinte, auch er habe es in jner Zeit schwer gehabt; unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen - tägliches Schlangestehen nach verknappten Lebensmitteln - hätten er und seine Frau in einer Einzimmerwohnung in Warschau-Ursynow die neugeborene Tochter Aleksandra aufziehen müssen.
Wahlergebnisse in Präsidentschaftswahlen
- 1995: 51,7% (2. Wahlgang)
- 2000: 53,9% (1. Wahlgang)
siehe auch: Staatspräsident (Polen)