Ainu
Als Ainu (Aino) werden die Ureinwohner Japans bezeichnet. Ursprünglich waren sie Fischer, Jäger und Sammler, die ältesten archäologischen Funde werden auf etwa 18 000 v.Chr. datiert. Als ältere Bezeichnung für bzw. als ehemals regionale Gruppe der Ainu werden die Emishi angesehen.Von den Japanern wurden die Ainu in den Norden des Landes abgedrängt (Hokkaido-Ezo, Süd-Sachalin), außerdem leben noch einige Gruppen in Russland auf der Halbinsel Kamtschatka auf den Kurilen und der Insel Sachalin. Historischen Dokumenten zufolge waren die Ainu auch im nordischen Gebiet von Honshu, heute die Aomori Präfektur, ansäßig.
Heute sind sie meist Bauern. Die isolierte Ainu-Sprache, welche keine Ähnlichkeit mit anderen asiatischen Sprachen besitzt, wird heute kaum noch verwendet.
Neuere Forschungen und Funde (u.a. Kennewick-Mann) legen nahe, dass die Ainu zu jener Gruppe von Menschen gehören, welche aus dem eurasischen Raum nach Amerika eingewandert sind, sie entsprechen jedenfalls eher einem alten eurasischen Typus als dem relativ modernen mongoloiden. Ein Indiz dafür ist zum Beispiel der im Unterschied zu den übrigen asiatischen Völkern ausgeprägte Bartwuchs bei den Männern. Die Frauen weisen den sog. Ainu-Bart auf, eine Tatauierung (Tätowierung). Sie leben in vaterrechtlichen Kleinfamilien, praktizieren Ahnenkult und galten im Altertum als tapfere Krieger. Sie wurden 800 n.Chr. von den Japanern besiegt und sind heute z. T. stark japanisiert.
Heute nennen sich die Ainu selber Ainu oder Utari. Dies bedeutet "Kamerad" oder auch "Mensch" in der Ainu-Sprache.
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Siehe auch
Weblinks
Literatur
J. Kreiner & H.D. Ölschleger: Ainu. Jäger, Fischer und Sammler in Japans Norden. Katalog der Sammlung des Rautenstrauch-Joest-Museums in Köln. Köln 1987