Afrikanische Kultur
Der Begriff einer Afrikanischen Kultur ist im strengen Sinne nicht haltbar, da sich der Kontinent kulturell mindestens in die verschiedenen Regionen Nordafrika sowie das transsaharische Schwarz-Afrika teilen lässt. Die nordafrikanischen Staaten Ägypten, Algerien, Libyen, Marokko sowie Tunesien verstehen sich kulturell eher als Teil der arabischen Welt. Wohin darüber hinaus Staaten wie Mauretanien, Sudan, Madagaskar, Eritrea oder Äthiopien kulturell gehören, bleibt bei einer solchen Einteilung allerdings offen.Für den schwarz-afrikanischen Teil des Kontinents wurde das Konzept einer panafrikanischen Kultur insbesondere in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhundert ernsthaft diskutiert, nach dem die verschiedenen afrikanischen Staaten ihre Unabhängigkeit errangen. Vor allem im Zusammenhang mit der Négritude wurde das Konzept einer panafrikanischen Kultur sehr populär. Mit dem politischen Verfall der panafrikanischen Vision und den blutigen ethnischen Auseinandersetzungen der 80er und 90er Jahre verlor diese Idee allerdings an Überzeugungskraft.
Die große Mehrzahl der Schwarzafrikaner spricht eine Sprache aus der Sprachfamilie der Kongo-Kordofanischen (Auch "Niger-Kongo" genannt) Sprachen, die alle einen gemeinsamen Ursprung haben. Das könnte die tatsächliche Basis einer gemeinsamen "Afrikanität" sein. Vorallem das sehr große Verbreitungsgebiet der eng miteinander verwandten Bantu-Sprachen, das fast die gesamte südliche Hälfte Afrikas umfasst, zeigt neben der gemeisamen Sprache andere kulturelle Gemeinsamkeiten, die auf eine "Ur-Bantu-Kultur" zurückgehen könnten, ebenso wie eine heute fast allgemein akzeptierte Urbantu-Sprache.
Siehe auch: Bantu