Affenbrotbaum
Affenbrotbaum | ||||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||||
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Der Affenbrotbaum (Adansonia digitata), auch Baobab genannt, gehört zu den bekanntesten und charakteristischsten Bäumen des tropischen Afrikas, Madagaskars und der Komoren.
Der Baum gehört der Familie der Wollbaumgewächse (Bombacaceae) an und soll ein Alter von bis zu 4.000 Jahren erreichen können. Der Durchmesser des Stammes vergrößert sich nach seinem 270. Geburtstag jährlich um ca. 2,5 mm, vorher, in seiner Jugend, wächst er schneller. Die lateinische Bezeichnung geht auf den Namen seines Entdeckers, dem französischen Naturforscher Michel Adanson zurück. Adanson legte im 18. Jahrhunderts in St. Louis den ersten Botanischen Garten des Senegal an.
Die Rinde ist zwischen fünf und zehn Zentimetern dick. Während der Trockenzeit, die zwischen sechs und sieben Monate dauert, hat der Baum überhaupt keine Blätter. In der Regenzeit treibt er dann kleine grüne Blätter und schöne weiße Blüten aus, die bis zu 12 cm breit werden. Die Blüten, die nicht gut riechen, öffnen sich ab dem späten Nachmittag und sind am nächsten Morgen ganz offen. Während der Nacht werden sie durch Flughunde bestäubt.
Die an Stielen herunterhängenden grünen wurst- oder gurkenförmigen Früchte werden ungefähr 40 cm lang. Das auch für den Menschen essbare Fruchtfleisch ist weiß und säuerlich. Es ist reich an Vitamin C, B und Kalzium. Die Samen der Früchte sind gleichfalls essbar. Sie sind haselnussgroß, nierenförmig und sehr fettreich, so das aus ihnen ein Speiseöl gepreßt werden kann. Verzehrt werden die Früchte vor allem von Elefanten und Pavianen. Samen, der den Verdauungstrakt der Tiere passiert hat, keimt deutlich besser.
Der Baobab ist sukkulent, d.h. während der Regenzeit saugt ein Baum, der ein Volumen von etwa 200 Kubikmetern einnimmt, mit seinen schwammigen Fasern bis zu 140.000 Liter Wasser auf, die er für die Trockenzeit speichert.
Aufgrund des Aussehens des Affenbrotbaums ranken sich Legenden um ihn.
Nach einer Legende hat der Teufel den Baum ausgerissen und ihn anschließend mit den Zweigen zuerst in den Boden gesteckt, so dass die Wurzeln in die Luft ragten. Einer anderen zufolge wollte der Baum bei seiner Entstehung schöner als alle anderen Bäume werden. Als ihm dies jedoch nicht gelang, steckte er seinen Kopf in die Erde und das Wurzelwerk ragte gen Himmel.
Fruchtfleisch, Samen, Rinde, Blätter und Sprößlinge des Affenbrotbaums sind vielseitig einsetzbar. Sie liefern Nahrung, Wasser, Kleidung, Material zum Dachdecken, Klebstoff, Medizin, Halsschmuck, Süßigkeiten, Schnüre, Seile, Netze, Matten, Hüte, Tabletts, Kisten, Körbe, Papier, Seife, Kaffee, Bier und Öl. Affenbrotbäume, die einen hohlen Stamm haben, sollen gelegentlich sogar als Gefängnis oder Toilette verwendet werden.
Legendenbildung
Verwendungszwecke