Aerobraking
Aerobraking bedeutet in Deutsch so viel wie Luftbremsung. Es ist ein Verfahren in der Raumfahrttechnik, um ein Satellit, eine Sonde oder ein bemanntes Raumfahrzeug zu bremsen. Dabei benutzt man den Luftwiderstand der Atmosphäre des Planenten, um kinetische Energie des Raumflugkörper in Wärme umzuwandeln.In der Erdumlaufbahn wurde die Technik des Aerobrakings seit langem benutzt, meistens um einen Fahrflugkörper so stark abzubremsen, dass es wieder in die Erdatmosphäre eintritt. Das Verfahren wird sowohl zur Verschrottung von nicht mehr benötigten Satelliten oder Raumstationen (wie es zum Beispiel bei der Mir (Raumstation) der Fall gewesen ist) wie auch für den Wiedereintritt bemannter Fahrzeuge verwendet.
Aerobraking wird allerdings in den letzten Jahren auch zunehmend dazu benutzt, um die Bahn von Raumsonde zu korrigieren, die ferne Planeten erkunden. Während sich die Sonde einem Planeten annähert, hat sie meistens eine relativ große kinetische Energie. Früher wurde die Sonde durch Navigationsraketen abgebremst, damit sie in eine günstigere Bahn für wissenschaftliche Erkundung einschwenken konnte. Diese Technik hat jedoch den Nachteil, dass die Sonde relativ viel Treibstoff mitnehmen musste. Heute wird die Sonde in eine starke elliptische Bahn um den Planeten eingeschwenkt, wobei der niedrigste Punkt der Bahn die obere Atmosphäre des Planeten berührt. Die obere Atmosphäre des Planeten übt auf die Sonde eine bremsende Wirkung aus, wenn sie sich dem Planeten nähert. Mit der Zeit (bis zu mehreren Monaten) reduziert sich die Bahn der Sonde zu einer annäherenden Kreisbahn. Diese Technik wurde zuerst beim Mars Global Surveyor erfolgreich getestet. Seitdem haben alle Sonden, die zur Marsmission gestartet wurden, dieses Verfahren benutzt.