Adolf von Thadden
Adolf von Thadden (* 7. Juli 1921 in Trieglaff/Pommern; † 16. Juli 1996 in Bad Oeynhausen) war ein deutscher Politiker.
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2 Leben und Beruf 3 Politische Daten |
Familie
Seine Familie entstammt uraltem pommerschem Adel. Aus der Familie von Thadden erwachsen viele in der Öffentlichkeit tätige Persönlichkeiten. Am bekanntesten sind Adolfs Halbschwester Elisabeth von Thadden, die 1944 wegen Beteiligung am Putsch gegen Hitler in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurde, und der Theologe Reinold von Thadden-Trieglaff.
Leben und Beruf
Nach dem Abitur absolvierte von Thadden eine landwirtschaftliche Lehre. Nach dem Reichsarbeitsdienst wurde er Soldat. 1945 wurde er bei dem Versuch, seine Mutter aus Pommern in die Westzonen zu bringen, in Polen verhaftet. Im November 1946 gelang ihm die Flucht. 1946/47 war er für die britische Militärregierung landwirtschaftlicher Treuhänder. In den 1960er und der ersten Hälfte der 1970er Jahre war von Thadden Herausgeber des NPD-Parteiorgans "Deutsche Nachrichten". Ab 1974 war er Repräsentant von Bauträgerfirmen. Ab 1975 Chefredakteur der rechtsextremistischen "Deutschen Wochenzeitung".
Politische Daten
Seit 1947 war von Thadden Mitglied der (konservativen) Deutschen Rechtspartei (DKP-DRP), die sich nach Fusionen mit kleineren Organisationen 1950 in Deutsche Reichspartei umbenannte. 1948 errang er für die DKP-DRP bei den Kommunalwahlen in Göttingen 10,8% der Stimmen, was große Aufmerksamkeit auslöste und wurde Ratsherr (bis 1958. 1949 wird er 27-jährig einer der jüngsten Abgeordneten des ersten Deutschen Bundestages (bis 1953). In Anspielung auf sein junges Alter wurde er von einem SPD-Abgeordneten als "Bubi" angesprochen, was seinen späteren Spitznamen für sein ganzes politisches Leben ergab. 1952/53 ist er stv. Oberbürgermeister von Göttingen, bis 1958 Senator der Stadt.
1955 bis 1959 ist er niedersächsischer Landtagsabgeordneter der DRP. 1961 wird Adolf von Thadden Vorsitzender der Deutschen Reichspartei (DRP). 1964 gründete er gemeinsam mit Fritz Thielen (Deutsche Partei), Wilhelm Gutmann (GDP), Heinrich Fassbender (DNVP) und anderen die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) als Sammlungspartei nationaler Politiker. 1967 bis 1970 ist er abermals niedersächsischer Landtagsabgeordneter, jetzt für die NPD. 1967 wird Adolf von Thadden zum Bundesvorsitzenden der NPD gewählt. 1969 scheitert er mit der NPD knapp am Einzug in den Deutschen Bundestag. 1971 tritt er als Vorsitzender der NPD zurück, unterstützt aber die Wahl seines Nachfolgers Martin Mußgnug. 1975 verlässt er die NPD aus Verärgerung über die Wahl von Dr. Gerhard Frey in den Bundesvorstand der NPD.